Rezension

Ich fand es zu Beginn sehr anstrengend, da ich die Mutter ganz grauenvoll fand

Mixtape 86 -

Mixtape 86
von Katrin Friedrich

Bewertet mit 4 Sternen

Franka ist 15 Jahre alt. Momentan hat sie keine Freundinnen, denn Jenny hat sich verliebt und hängt nur noch mit Markus rum und Cat will nicht mehr mit ihr befreundet sein.

Alles um Franka herum scheint mies zu laufen. Am schlimmsten ist ihr persönliches Umfeld mit zwei Elternteilen die sich immer noch selbst suchen und keine Zeit und Lust zu haben scheinen sich um ein pubertierendes Kind zu kümmern.

Als Franka dann zu einem Schüleraustausch in die USA aufbricht wird ihr bisheriges Leben total auf den Kopf gestellt. Sie lernt plötzlich Menschen die sie lieben und die auch sie zu lieben lernt.

Wieder zu Hause trifft sie ein harter Schicksalsschlag und lässt sie von jetzt auf gleich erwachsen werden. Sie nimmt ab da ihr Leben selbst in die Hand.

 

Eigentlich wollte ich aufgrund des Titels und des Klappentextes eine genüssliche Reise in meine eigene Jugend machen. Aber schon gleich zu Beginn musste ich feststellen das mein damaliges Teenieleben und das von Franka keinerlei Berührungspunkte hatten, außer das wir das ein oder andere gleiche Lied gehört haben.

Die selbstverliebte Mutter von Franka brachte mich regelrecht auf die Palme und ich dachte so manches Mal beim lesen das es sich hier um Kindeswohlgefährdung handelt. Um so erschütterter war ich als mir bewusst wurde das Elle auch noch an einer Grundschule unterrichtete. So hatte ich wahre Probleme damit das erste Drittel des Buches zu überstehen. Ich glaube, wenn ich nicht in einer Leserunde gewesen wäre hätte ich nicht weiter gelesen.

Ab ihrem USA Aufenthalt gefiel mir das Buch aber deutlich besser. Auch die innere Zerissenheit von Franka bezüglich ihrer sexuellen Entwicklung konnte ich gut nachempfinden. Als Teenie weiß man einfach nicht was normal ist und empfindet sich selbst oft als fern jeglicher Norm. Das kam auf jeden Fall sehr authentisch rüber und hat mir gut gefallen.

Wieder zurück wurde es dann für Franka noch richtig dramatisch und ich war froh das sie dann anfing ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, auch wenn die Mittel dafür sehr drastisch waren. Zu ihrem Umfeld haben sie auf jeden Fall gepasst.