Rezension

Ich gehöre zu dir - ein etwas anderer Hunderoman

Ich gehöre zu dir - W. Bruce Cameron

Ich gehöre zu dir
von W. Bruce Cameron

Bewertet mit 5 Sternen

Der Titel des Buches und der süße Welpe auf dem Cover ließen mich glauben, dass es wieder eine herzliche, leichte Hundegeschichte ist, die zwei Menschen zusammenführt und dabei selbst sein Glück findet. So wie man es oft zu lesen findet und wenn man dazu in der Stimmung ist, auch lesenswert. Aber was ich dann bekam als ich das Buch aufschlag war ganz anders, als das was ich erwartet habe.

„Ich gehöre zu dir“ von W. Bruce Cameron ist aus der Sicht einer Hundeseele geschrieben. Das mag nun merkwürdig klingen, aber ich kann in diesem Fall nicht sagen, aus der Sicht eines Hundes, da es vier Hunde mit einer Seele sind. Nein nicht gleichzeitig, der Leser erlebt vier Hundeleben. Vier Hundeleben mit der gleichen Seele und diese erinnert sich an ihre alten Leben. Somit beginnt jede der Geschichten am Anfang. Blind, an der Zitze der Mutter zusammen mit den jeweiligen Geschwistern. Und somit endet nach einem Mal kürzerem und mal längerem Leben jede Geschichte mit dem tot – so wie das Leben nun mal ist. In seinem ersten Leben, in der Wildnis geboren, muss er lernen als Straßenköter zu überleben. In seinem zweiten Leben findet er in einem Jungen scheinbar seine Bestimmung. Für ihn da zu sein, aber auch hier ist nicht alles einfach und nach einem langen Leben muss er sich von seinem Jungen verabschieden. In seinem dritten Leben hat er, dieses mal als Hündin, die Aufgabe als Such- und Rettungshund Leben zu retten. Doch auch dieses Leben geht irgendwann vorbei und er versteht nicht was noch seine Bestimmung sein soll als sein viertes und vielleicht letztes Leben beginnt. Doch was er dann erlebt, hatte er nicht kommen sehen.

Am Anfang fiel es mir schwer in diese doch nicht so leichte Kost, wie die dich eigentlich erwartet hatte, herein zu finden. Der Leser bekommt zwar teilweise ganze Satzabschnitte mit, aber der Hund erklärt gleich, was er davon gehört hat und wie er es interpretiert. Dies war eine ganz neue Erfahrung für mich nach dem, was ich sonst bisher in Richtung Hunderomane gelesen habe. Eine Erfahrung, die ich am Ende nicht mehr missen möchte und schon mit dem Folgebuch liebäugel.

Dieser Roman ist sehr herzlich, bewegend, gefühlvoll und teilweise auch amüsant. Amüsant zum Beispiel die Ansichten des Hundes über andere Tiere und auch das teilweise merkwürdige Verhalten der Menschen. An manchen Enden einer Geschichte wurde mir doch etwas eng in der Brust und die Gefühle ließen sich gut übertragen auf das, was man selber schon mit seinem geliebten Vierbeiner erlebt hat. Vor allem für Hundeliebhaber ist dies ein wirklich herzliches Buch, in dem man seinen Vierbeiner vielleicht ein wenig besser zu verstehen meint.