Rezension

Interessant grausam

Die Schatten eines Sommers - Lia Norden

Die Schatten eines Sommers
von Lia Norden

Das Coverbild ist für mich auf den ersten Blick ziemlich verschwommen und wirr gewesen, aber wenn man länger raufschaut, entdeckt man, dass ein dreiviertel Teil dessen das Wasser ist und somit die Spiegelung. Etwas weiter hinten sieht man eine Art von Steg, würde ich sagen, auf dem eine Frau draufsteht. Woran man erkennen kann, dass es eher eine Frau ist, das sieht man im Wasser an der Statur. Das Wasser und allgemein die Frau spielen in dem Buch, auch in der Symbolik dessen, eine sehr große Rolle.

Am Anfang des Buches fand ich es sehr anstrengend, da man von Freundin zu Freundin förmlich sprang und sich nicht immer gleich auf alles konzentrieren konnte. Nach einiger Zeit fand ich aber, dass es immer spannender wurde und ich mehr davon erfahren wollte, was denn passiert ist. Die Autorin hat sich bei der Beschreibung der Gefühle von den Freundinnen sehr ausgelassen und diese präzise beschrieben, sodass man sich gut hineinversetzen konnte. Obwohl man sich gut hineinversetzen konnte, wurde die Umgebung nicht so beschrieben wie sie es dort tat. Die Umgebung hat auch nicht wirklich eine große Rolle gespielt, was man daran merkt. Die Spannung wurde mit diesem Schreibstil bis zum Ende hin gehalten.

Bei den Personen wurde sich wie schon geschrieben sehr ausgelassen, da man viel über Vergangenes erfahren sollte. Die Freundinnen heißen Marie, Fabienne, Hanna, Dorit. Von Dorit konnte man ja nicht mehr viel erfahren, da diese tot ist. Marie war mir von Anfang an sehr sympathisch, da ich mich mit ihr sehr identifizieren konnte, was sich gegen Ende aber änderte. Hanna kam mir komisch vor, da sie mir sehr egoistisch rüberkam und auch von den Freundinnen so angesehen wurde.

Ich persönlich fand das Buch im Allgemeinen ganz “Ok”. Nach dem doch sehr langweiligen und anstrengendem Anfang, war es für mich wie ein Sog, der mich da hineingezogen hat. Vor allem hatte ich wirklich überlegt das Buch wegzulegen, da ich dachte, dass es wirklich so langweilig weitergeht, was sich dann doch schnell änderte. Solch eine Geschichte habe ich bis jetzt noch nicht in so einer ähnlichen Aufmachung gelesen, deswegen war es für mich schon eine Bereicherung. Es war spannend und wirklich interessant, aber ich würde es nicht noch einmal lesen. Ich würde dieses Buch Leuten empfehlen, die gerne einen Roman lesen möchten, der Spannung mit sich bringt und einen darüber nachdenken lässt, wer Dorit umgebracht hat oder ob sie überhaupt von anderen Händen ermordet wurde.