interessante Einsichten etwas in die Länge gezogen
Bewertet mit 4 Sternen
Margaret Wertheim hat mit "Die Hosen des Pythagoras - Gott, Physik und die Frauen" ein wissenschaftsgeschichtliches und feministisches Buch geschrieben, in dem es, neben den im Klappentext erwähnten "Einstein, Newton und anderen Frauenfeinden", immer wieder um die Frauen geht, die sich trotz aller institutionellen und gesellschaftlichen Stolpersteine mit den Naturwissenschaften (insbesondere der Physik) und der Mathematik beschäftigen wollten und das dann trotz aller Widerstände immer wieder auch taten.
Eine Kernaussage findet sich dann auch schon im Klappentext "Physik ist die katholische Kirche der Wissenschaft". Diese Aussage wird im Buch untermauert, durch die geschichtliche Entwicklung von Pythagoras bis heute und durch das Bild, das die Stellenverteilung in der universitären Physik heute bietet.
In der Summe legt Margaret Wertheim hier eine fundierte Geschichte der Erkenntnisentwicklung in der modernen Physik vor, in der der Mathematische Mann als Verhinderer der Mathematischen Frau durchaus kritisch betrachtet wird - insbesondere, da wirkliche Innovation in der Regel nur dann geleistet werden kann, wenn man sich nicht scheut, aus den bestehenden Denkmustern auszubrechen (egal, ob als Mann oder als Frau).
Klare Empfehlung für alle, die sich für Naturwissenschaften als auch für Geschichtsschreibung interessieren, die die Rolle der Frau in den Fokus nimmt - und nicht davon abgeschreckt werden, wenn manche Ideen sehr breit dargestellt werden.