Rezension

Interessante Ergänzungen :)

Das grüne Tuch
von Angelika Diem

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung:
Anthologie mit drei Novellen aus der Welt der Vollstrecker der Königin.

Das Grüne Tuch Caitlynns Wunsch, sich im Schwarzen Turm zur Vollstreckerin ausbilden zu lassen, wird von ihren Elterngezielt sabotiert. Da sie sich durch ihr Charisma als unbrauchbar für den Heiratshandel erweist, beschließt ihre Mutter Caitlynn dorthin zu „entsorgen“, wo sie gezwungen sein wird, einen völlig anderen Weg einzuschlagen.
Halbe Hand Als Caitlynns Großmutter Melana sich weigert, dem Fürsten zu Faelin als Heilerin beizustehen, entführen seine Untergebenen kurzerhand die sechzehnjährige Caitlynn, um die alte Meisterin-der-Heilkunst gefügig zu machen. Als „Gast“ des Fürsten kommt die neugierige Caitlynn rasch dahinter, dass es hinter Faelins goldener Fassade gärt und das nicht nur wegen der rätselhaften Krankheit des Fürsten, an der selbst einer der besten Heiler des Reiches sich schon die Zähne ausgebissen hat.
Schmerztrinker Im Sommer nach ihrem siebzenten Geburtstag lernt Caitlynn auf dem Festmarkt bei Gelbried den sympathischen “Einsiedler” Alban kennen. Während sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen fühlt, ballen sich schwere Wolken über Gelbried zusammen. Zwischen den Dorfbewohnern und den Siedlern aus dem Inneren Aschenwald, die auf dem Markt ihre Waren feilbieten, häufen sich Feindseligkeiten. Noch bevor die ersten Himmelsfeuerräder fallen, verdichten sich die Zeichen, dass sich hier mehr entladen wird als nur ein heftiges Sommergewitter.

Meinung:
Nachdem es nun schon wieder etwas mehr als ein Jahr her ist, dass ich die kurze, aber sehr unterhaltsame und einprägsame Geschichte „Der Baeldin-Mord“ gelesen habe, gabs nun endlich neues von Protagonistin Caitlynn und ihrer innovativen Welt zu lesen. Zwar leider noch keine Fortsetzung, aber zumindest interessante Einblicke in ihre Jugend .

Also eigentlich sind Kurzgeschichten ja nicht so meins, aber da sich diese an eine bereits bekannte Geschichte anlehnen, habe ich mich doch daran versucht.

Und ich kann wirklich sagen, dass ich mich freue, endlich mehr von Caitlynn erfahren zu haben. Dabei sind die drei Erzählungen ziemlich unterschiedlich, können aber alle auf ihre Weise fesseln, unterhalten und das bereits bekannte Wissen positiv erweitern und vertiefen.

Das besondere an der Welt von Angelika Diem sind die bisher unverbrauchten Ideen, und davon gibt es wirklich viele. Wie auch schon im „Hauptroman“ kommen für meinen Geschmack manche Erklärungen wieder ein bisschen zu kurz, aber nichtsdestotrotz erfährt man auch viel Neues und Interessantes.

Zu Beginn der Erzählung ist Caitlynn 15 Jahre alt und muss sich den Bestimmungen ihrer Eltern fügen, hat aber dennoch schon viel von ihrer späteren Stärke. Auch wenn sie zuerst gezwungenermaßen von ihrem Wunsch Vollstreckerin zu werden abkommt, ist es doch schön zu sehen, wie sie immer mehr dazu lernt und ihren Gerechtigkeitssinn stetig weiterentwickelt.

Man lernt hierbei viele neue Charaktere kennen, die dafür, dass es sich nur um Kurzgeschichten handelt, wirklich gut und tiefgründig beschrieben werden. Außerdem findet schnell Sympathieträger, von denen man gerne noch mehr lesen würde.

Auch beim Schreibstil der Autorin gibt es wieder nichts zu meckern. Die ganze Anthologie strahlt trotz der unterschiedlichen Geschichten, irgendwie eine ruhige, aber dennoch unterhaltsame Art aus und ist ungeachtet manch fehlender Spannungsspitzen nie langweilig.

Fazit:
Drei interessante Kurzgeschichten, die etwas mehr der spannenden und innovativen Welt von Caitlynn der Vollstreckerin offenbaren. Dabei zeigt die Autorin in ihren besonderen Beschreibungen wieder ein gutes Händchen und weiß den Leser zu fesseln. Von mir gibt’s 4 Sterne und die neugeweckte Vorfreude auf die Fortsetzung.