Rezension

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Interessante Geschichte

Der Seelenfänger - Chris Moriarty

Der Seelenfänger
von Chris Moriarty

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Sascha Kessler hat immer geglaubt, er sei ein ganz normaler Junge, doch als er in einer Bäckerei etwas Unmögliches sieht, ändert sich alles. Er kann Magie erkennen und wird deshalb von der Polizei angeworben eine Ausbildung zum Inquisitor zu machen. Schon bald gibt es den ersten Fall zu bearbeiten. Zusammen mit ihrem Ausbilder Wolf, müssen Sascha und Lily einen Dibbuk aufhalten, einen Dämon, der durch Magie geschaffen wurde und nun Menschen angreift. Je näher sie dem Dibbuk aber kommen, desto mehr Hinweise tauchen auf, die auf Saschas Familie hindeuten. Wie kommt es dazu? Kann Sascha seine Familie vor dem Dibbuk und den Inquisitoren retten und den Dämon dabei aufhalten?

Meine Meinung
Ein Ereignis kann alles verändern, ob zum Guten oder Schlechtem ist nicht immer klar. Sascha Kesslers Leben änderte sich an dem Tag, an dem er zum ersten Mal angewandte Magie sah. Plötzlich interessieren sich die Menschen für ihn und er bekommt einen Ausbildungsplatz zum Inquisitor. Unter der Anleitung von Wolf, seinem Ausbilder, soll er lernen gegen Magie vorzugehen. Doch Wolf unterrichtet nicht nur ihn, auch Lily Astral, eine Tochter aus reichem Hause, geht bei ihm in die Lehre. Gemeinsam müssen sie nun den äußerst schwierigen Fall, bei dem der Dibbuk, ein herbeigerufener Dämon, die Hauptrolle spielt, lösen.

Sascha Kessler kommt aus einer armen Familie, die auf engstem Raum zusammenlebt. Auch wenn sie nicht viel besitzen, schätzen sie sich doch glücklich. Als Saschas Talent zum Vorschein kommt, freut er sie, denn endlich kann er seine Familie finanziell unterstützen. Die Arbeit unter Wolf und mit Lily ist nicht einfach, führt ihn aber an Orte, an denen er bisher nicht war. Doch von Anfang an scheint etwas nicht zu stimmen. Immer wieder wird er verfolgt und an den verschiedenen Tatorten finden sich Hinweise, die auf seine Familie hindeuten. Da er nicht will, dass jemand seine Familie verdächtigt, versucht er alles um Wolf von ihnen fern zu halten. Voller Angst versucht er zu beschützen was ihm am Herzen liegt.

Lily Astral ist ebenso eine Schülerin von Wolf wie Sascha. Anders als er stammt sie aus einer reichen Familie. Wer allerdings glaubt, sie sei überaus glücklich, kennt ihr wahres Leben nicht. Auch wenn sie und Sascha aus verschiedenen Welten zu stammen scheinen, freunden sie sich ziemlich schnell an. Sie erscheint zumeist als eine Frohnatur und beweist auch Mut, doch vom dem Gesetz der Straße hat sie keine Ahnung. Als neugieriger Mensch, will sie den Dingen auf den Grund gehen, jedoch nur mit Freunden an ihrer Seite.

Maximilian Wolf ist Saschas und Lilys Ausbilder. Man mag es ihm nicht ansehen, doch er ist überaus fähig und durchaus mächtig. Sascha erkennt, dass Wolf hoffnungslos verliebt ist, dies jedoch gut zu verbergen scheint. Auch wenn Wolf eine große Rolle zukommt, bleibt er doch zumeist im Hintergrund. Zumeist bleibt er ruhig und verhält sich gehalten, weshalb es äußerst schwer bleibt ihn einzuschätzen.

Chris Moriarty erschafft hier das New York am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Stadt ist bevölkert von den unterschiedlichsten Kulturen und die Schere zwischen Arm und Reich ist gewaltig. Es ist eine Welt, in der die Magie alltäglich ist und doch eher heimlich stattfindet. Edison gehört zu den großen Erfindern dieser Zeit, er möchte, dass die Technik die Magie ablöst und arbeitet deshalb immer wieder etwas aus. Auch Houdini beeindruckt durch seine Entfesslungskünste, darauf bedacht zu zeigen, dass solche Dinge auch ohne Magie möglich sind. Selbst Roosevelt hat seinen Auftritt.
Moriarty bringt eine existierende Stadt und bekannte Persönlichkeiten in ein Setting, in dem fantastische Dinge geschehen. Durch Saschas Perspektive und die Jagd nach dem Dibbuk wird es zu einem Spiel der Gefühle. Saschas Angst, sein Erkennen und seine Sorgen übertragen sie auf den Leser. Obwohl man ihm manchmal sagen will, dass er endlich auch andere ins Vertrauen ziehen soll, kann man doch nachempfinden weshalb er dies nicht tut. Auch wenn Sascha viele Fehler macht und nicht gerade einfach ist, so wirkt er doch auf eine gewisse Weise sympathisch. Seine Ausbildung hat gerade erst begonnen, so viele Abenteuer warten noch und dabei gelten noch so viele Dinge als ungewiss. Noch hat er eine Menge zu lernen.

Fazit
"Der Seelenfänger" leitet ein in eine Welt, in der Magie möglich ist, jedoch geahndet wird. Ein Junge, der eine Fähigkeit in sich entdeckt, dadurch aber auch etwas überaus Wichtiges verliert. Ein Dämon in die Welt gerufen und dich mit einem Willen und eigenen Wünschen ausgestattet. Eine Jagd beginnt, deren Ende jedoch anders ausfällt, als man denken könnte. Gefühlsstark geschrieben, mit einer Prise Fantasy und Spannung, macht es neugierig darauf zu erfahren, was Sascha in seiner Ausbildung noch durchleben muss.