Rezension

interessante, kurzweilige Gestaltwandler-Story mit BDSM Anteilen

Farus-Croniken II - Smaragdgrün -

Farus-Croniken II - Smaragdgrün
von Lucien Moutier

Bewertet mit 4 Sternen

Lucien Moutier – Farus Chroniken II, Smaragdgrün

 

Kenjarg ist ein Xerk. Ein Gestaltwandler, der mit seinem Gefährten Efelis unter der Führung des SicLocan Deejen lebt und sich durch harte Arbeit einen Platz in Deejens inneren Kreis erarbeiten will.

Obwohl er Efelis wirklich liebt und eine gute Bindung mit ihm eingegangen ist, braucht es nur einen Augenkontakt um seine Welt ins Wanken zu bringen. Eine mächtige Anziehung zwischen ihm und Mirotan entsteht, doch auch Mirotan ist in einer festen Bindung.

Das Verlangen ist beiderseits enorm und so kommt es wie es kommen muss: Mirotan und Kenjarg erliegen ihrer Anziehungskraft und versuchen fortan ihr Geheimnis zu bewahren. Wird es ihnen gelingen, und wie werden die Gefährten mit dem starken Bund umgehen?

 

Ich habe von Lucien Moutier bereits den Vorgänger "Schwarzrot" gelesen, welches mich auf die Welt der Xerks neugierig gemacht hat. Ich hatte gehofft das hier einige offene Fragen die im Vorgänger aufgetaucht sind, geklärt werden. Ich habe "Smaragdgrün" im Rahmen einer Leserunde gelesen.

Der Erzählstil ist, wie im ersten Buch auch, etwas distanziert und irgendwie altertümlich angehaucht. Die Handlung ist straff und macht immer wieder den einen oder anderen Zeitsprung.

Die Handlung spielt bereits vor den Ereignissen in "Schwarzrot" und werden auch nach den Ereignissen im Vorgängerband weiter erzählt.

Ich hatte auf eine gravierende Wende vom Ende des ersten Buches gehofft, die in Band 2 aufgegriffen wird, doch diese blieb aus und so bezieht sich das zweite Buch tatsächlich im wesentlichen auf die Beziehung zwischen Kenjarg, Mirotan, Efelis und Samos.

Insbesondere die Beziehung zwischen Mirotan und Kenjarg wird in den Fokus gerückt, wobei die Lust und Leidenschaft, der Schmerz und die Dominanz ein Großteil der Beziehung ausmachen.

Hier wird die Gefühlswelt der verschiedenen Figuren gezeigt und obwohl ich im Verlaufe des Buches die tiefen Gefühle der beiden Hauptfiguren durchaus nachvollziehen konnte, hätte ich mir etwas mehr Emotionen beim Lesen gewünscht. Ich habe gesehen, wie wichtig die Bindung zwischen Kenjarg und Mirotan ist, dass die beiden sich lieben, das beide bereit sind bis zum äußersten zu gehen, um zusammenzukommen und/oder Rache für den anderen zu üben, aber mir fehlte dennoch die emotionale Tiefe. Hier hätte ich mir gewünscht, dass mir der Autor die Nähe der Figuren mehr "zeigt" als das er sie mir erzählt. Keine Frage, die Story ist interessant und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Die verschiedenen Schauplätze sind detailliert ausgearbeitet.

 

Ich bin neugierig auf die Fortsetzung, in der es vermutlich um den Antagonisten aus diesem Buch gehen wird. Ich bin auf seine Geschichte gespannt.

"Smaragdgrün" war kurzweilig.

Wem könnte das Buch gefallen? Das Buch ist ein Genremix aus Fantasy-Erotik-BDSM-Dark Romance mit einem hohen Gewaltanteil bei der Leidenschaft und dem Krieg zwischen Xerks und Menschen. Außerdem verzichtet der Erzählstil auf blumigen Schnickschnack und die Story wird schlicht, einfach und prägnant erzählt.

Wer sich gern auf das Wesentliche beschränken möchte, eine interessante Geschichte mit einigen gut gesetzten Twists und einem gut sortierten Figurenensemble lesen möchte, der wird "Smaragdgrün" sicher mögen.

Kleiner Tipp noch, der nicht in meine Bewertung einfließt mir aber dennoch auf der Seele brennt: Wenn man Hauptfiguren sterben lässt, verärgert das so manch einen Leser. Deswegen noch mal der Tipp: Buch 1 sollte daher als in sich abgeschlossene Geschichte betrachtet werden, die zwar in Buch 2 noch mal aufgegriffen wird, aber letztendlich die Haupthandlung in "Smaragdgrün" nur streift.

 

Das Cover ist auch hier wieder ein besonders schöner Eyecatcher und gefällt mir gut.

 

Fazit: interessante, kurzweilige Gestaltwandler-Story mit BDSM Anteilen. 3,5 Sterne.