Rezension

Interessanter Kriminalfall und sympathische Ermittler

Treuetat - Elke Pistor

Treuetat
von Elke Pistor

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einem schweren Motorradunfall hat sich Leonie Ritte endlich wieder soweit erholt, dass sie das Ermittlerteam um Kommissarin Verena Irlenbusch verstärken darf. Momentan sind zwar nur ein paar Stunden am Schreibtisch als Wiedereingliederung geplant, doch der erste Schritt zur Rückkehr in den normalen Dienst ist damit gemacht.  Gemeinsam mit dem Kollegen Christoph Todt haben die drei einiges zu tun. Denn ein tödlich verunglückter Journalist, eine ermordete Fußpflegerin und eine Bibliotheksmitarbeiterin, die auf ganz ähnliche Weise getötet wurde, fordern dem Team einiges ab. Die Morde scheinen irgendwie zusammenzuhängen, doch Täter und Motiv lassen sich nicht so leicht durchschauen.....

Nach "Vergessen" ist "Treuetat" der zweite Fall für die Ermittlerin Verena Irlenbusch. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, können sie durchaus unabhängig voneinander gelesen werden. Denn auch ohne die Vorkenntnisse aus dem ersten Fall kann man den aktuellen Ermittlungen problemlos folgen.

Die Handlung startet mit einem geheimnisvollen Prolog, den man zunächst nicht zuordnen kann. Durch die düstere und beklemmende Atmosphäre, die in dieser Szene herrscht, ist das Interesse daran, wie sich das Geschehen wohl in die aktuellen Ermittlungen einfügen wird, und um wen es sich dabei überhaupt handelt, sofort geweckt.

Der Kriminalanteil ist ebenfalls sehr interessant. Man stellt sich die Frage, wie die Morde zusammenhängen könnten und wer überhaupt ein Interesse daran haben könnte, diese ganz unterschiedlichen Menschen zu töten. Was verbindet sie? Und welches Motiv treibt den Täter? Beim Lesen stellt man deshalb eigene Ermittlungen an und fiebert mit dem Team um Kommissarin Irlenbusch mit. Immer wenn man gerade denkt, dass man nun den richtigen Ansatz gefunden hat, kommt es aber zu einer überraschenden Wendung. Deshalb muss man die Schlussfolgerungen, die man gezogen hat, oft neu überdenken. Dadurch bleibt der Krimi bis zum Schluss spannend und das Ende kaum vorhersehbar.

Die Protagonisten wirken sehr lebendig. Man kann sich gut mit ihnen identifizieren und ihre Handlungen nachvollziehen. Das liegt sicher mit daran, dass das Privatleben der Hauptakteure ebenfalls eine große Rolle spielt. Denn so kann man sich die drei Ermittler lebhaft vorstellen, da sie durch diese Hintergrundinformationen sehr menschlich wirken. Die Nebenhandlungen fügen sich sehr gut in die Haupthandlung ein. Sie hemmen die Kriminalermittlungen keinesfalls, sondern bereichern die Gesamthandlung. Denn man kann sich so einfach besser auf die Akteure einlassen und mit ihnen mitfiebern.

Insgesamt gesehen habe ich mich bei diesem Krimi sehr gut unterhalten. Die Kriminalhandlung wirkte auf mich durchgehend interessant und die Auflösung schlüssig. Die Protagonisten konnten mich ebenfalls überzeugen, sodass ich sicher zu weiteren Fällen greifen werde, in denen das sympathische Team ermittelt.