Rezension

Viel Privatleben der Ermittler, etwas wenig Krimi

Treuetat - Elke Pistor

Treuetat
von Elke Pistor

Bewertet mit 3 Sternen

Drei Mordfälle und eine Grossmutter mit Alzheimer – die Polizistin Verena Irlenbusch ist mit ihrem Leben etwas überfordert. Zum Glück helfen ihre Kollegen Christoph und Leonie beruflich und auch privat weiter.

 

„Treuetat“ ist bereits der zweite Krimi der Reihe um Verena Irlenbusch. Es gibt im Laufe des Buches zwar immer wieder Hinweise auf den Vorgänger, Vorkenntnisse sind aber zum Verständnis nicht zwingend nötig.

 

Wie schon aus dem ersten Band der Reihe, „Vergessen“ bekannt, wechselt auch in „Treuetat“ die Erzählperspektive oft und schnell. Auch hier werden einzelne Abschnitte aus der Sicht eines (entführten?) Kindes in der Gegenwartsform geschildert, wie auch schon im Vorgänger.

 

Auch die Gestaltung der Geschichte orientiert sich stark am Vorgänger. Auch in „Treuetat“ nimmt das Privatleben der Ermittler Verena, Christoph und nun auch Leo, die nach ihrem Unfall zumindest wieder Teilzeit arbeiten kann, einen grossen Teil der Geschichte ein. Wer sich lieber nur auf den Kriminalfall konzentriert, wird mit dieser Reihe nicht glücklich.

 

Der Schreibstil von Elke Pistor ist eher nüchtern, lässt sich aber flüssig lesen und bietet ausreichend Einblicke in das Gefühlsleben der Protagonisten (auch wenn dies für mich nicht immer nachvollziehbar war).

 

Während die Autorin in der ersten Hälfte des Buches mit Hinweisen auf den Täte rund das Motiv stark geizt, wirft sie die Hinweise in der zweiten Hälfte etwas zu schnell um sich. Vor allem die Auflösung ist in meinen Augen etwas zu überhastet geraten. Eine bessere Aufteilung hätte das Miträtseln etwas flüssiger gestaltet. Das Ende des Buches wurde bewusst offen gestaltet, da wurde wohl schon der Weg für Band 3 der Reihe geebnet.

 

Mein Fazit

Der Schwerpunkt liegt für meinen Geschmack etwas zu stark auf dem Privatleben der Ermittler, mehr Krimi wäre hier wünschenswert. Zudem ist der Schluss etwas überhastet geraten. Als Zwischendurch-Unterhaltung aber durchaus lesenswert.