Rezension

Interessantes Gedankenspiel

NSA - Nationales Sicherheits-Amt - Andreas Eschbach

NSA - Nationales Sicherheits-Amt
von Andreas Eschbach

Bewertet mit 3 Sternen

Dies war mein erstes Buch des Autors und auch wenn die Bewertung jetzt nicht bedingt dafür spricht, wird es sicher nicht das letzte gewesen. Die Thematik hier war auch schlicht sehr speziell.

Der Stil des Autors hat mir gut gefallen und immer eine kontinuierliche Spannung erzeugt, sodass man wissen wollte, wie es weitergehen wird. Auch die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man die Seiten relativ flott weghören kann. Erzählt wird die Geschichte hier aus der Sicht von Helene, zwischendurch einzelne Passagen von Lettke.

Und da wären wir bei einem Knackpunkt des Hörbuchs ... es handelte sich um eine gekürzte Version. Worin die Kürzung bestand, wusste ich erst, als ich andere Rezensionen gelesen habe - hier wird die Erzählersicht von Eugen Lettke einfach völlig außen vorgelassen. Mit 3 Ausnahmen (die nicht mal gesondert gekennzeichnet sind und einfach komisch mitten drin sind) wird die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Helene erzählt. Die meiste Zeit stört das auch nicht, aber als zu den Entwicklungen am Ende geht, hat man schon den Eindruck, dass was fehlt und eine Menge Fragen offen bleiben, die Lettkes Sicht vielleicht beantworten könnte.

Die Handlung selbst beschreibt sehr gut den Lebensweg von Helene. Anfangs fand ich es durchaus interessant zu lesen, wie sich die Technik entwickelt und Helene ins NSA kommt und welche Aufträge sie dort hat. Mit der Zeit wirkte es aber doch ein wenig eintönig und kam auch nicht so richtig voran.

Die Entwicklungen der Technik fand ich sehr spannend, aber auf der anderen Seite auch echt gruselig. Gerade wenn man bedenkt, wie sich die aktuelle Technik entwickelt, ist das hier doch ein Schreckensszenario, was ich nicht unbedingt haben wöllte. Auch wenn man sicher ist, dass es einiges bereits gibt.

Im letzten Drittel nimmt die Handlung richtig Fahrt auf und ich fand die Entscheidungen, die Helene getroffen hat, sehr interessant. Überraschende Wendungen inklusive, da man ja nie wusste, wer wo seine Finger noch im Spiel hat. Gewusst hätte ich gerne, wie es mit dem NSA weitergegangen ist - das wird bei Helene nicht mehr thematisiert. Ob ich wüsste, wenn die Sicht von Lettke dabei gewesen wäre, weiß ich nicht. Aber gerade zum Ende hin hatte man das Gefühl, dass einfach zentrale wichtige Wendungen in den Ereignissen fehlten.

Das Ende des Buches hat noch eine Weile nachgewirkt und ich fand ich es auch absolut grausam und unnötig. Dafür hätte man echt was anderes wählen können, das war für mich einfach zu viel des Guten (oder Schlechten). Tatsächlich sind für mich auch noch einige Fragen offen geblieben ... was vielleicht/wahrscheinlich an der fehlenden Sicht Lettkes liegt. Sehr ungünstig gemacht, da einfach eine komplette Sicht zu streichen.

Mein Fazit
Rein objektiv betrachtet war die Geschichte ein sehr spannendes Gedankenspiel und man sollte froh sein, dass es so nicht gekommen ist. Die Sprecherin macht hier einen sehr guten Job, sodass man gut durch die Handlung kommt. Helenes Weg war durchaus spannend, wenn er manchmal auch ein wenig eintönig wirkte. Das Ende empfand ich als zu drüber und mir sich zu viele Fragen offen geblieben. Was eventuell auch daran liegen kann, dass durch das gekürzte Hörbuch einfach eine komplette Erzählweise (Eugen Lettke) gestrichen wird. Sehr ungünstig gemacht.