Rezension

Interessantes Thema, zäher Verlauf

Bis zum letzten Tropfen
von Mindy McGinnis

Inhalt
Wenn Wasser keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Nach dem die Zivilisation wegen einer Choleraepidemie zusammengebrochen ist kämpfen die Menschen ums Überleben. Sauberes Wasser ist zur Seltenheit geworden und das bisschen was man hat, wird mit allen Mitteln verteidigt. So ergeht es auch der 16 jährigen Lynn, sie lebt mit ihrer Mutter im Hinterland Ohios und verteidigt den Weiher vor ihrem Haus. Doch als ihre Mutter von Kojoten verletzt wird, muss sie die Verantwortung für das Haus und den Weiher übernehmen. Bald schon muss sie eine überlebenswichtige Entscheidung treffen …

Meinung
An dieser Stelle möchte ich mich herzlich beim Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken.
Nach dem ich den Klappentext gelesen habe war ich schon sehr neugierig auf das Buch. Ich finde Bücher in denen es ums Überleben geht, ausgelöst durch eine Epidemie, ziemlich interessant. Schon deswegen weil alles einen sehr realen Hintergrund hat. Krankheiten stellen für die Weltbevölkerung immer eine Gefahr dar, und sind meiner Meinung nach ein sehr beliebtes Thema was Bücher und Filme angeht.
Die Autorin hat sich also ein Thema ausgesucht, was bei den Lesern gut ankommen dürfte. Allerdings hat mir in dem Buch etwas gefehlt. Gleich am Anfang wird man ins Geschehen hineingeworfen, hier hätte ich mir gewünscht, zu erfahren wie es überhaupt zu der Epidemie kam. Es wurde zwar erwähnt warum das Wasser knapp ist aber nicht wie es dazu kam. 
Auch die Protagonistin war meines Erachtens ein wenig zu abgestumpft. Zum Ende hin wurde sie weicher und zeigte mal Gefühle aber auch viel zu wenig. Sicher, es ist irgendwo nachzuvollziehen dass es eine schwere Zeit ist. Besonders wenn man jeden Tag hart arbeiten muss, um zu überleben. Auch wenn man es nicht anders kennt und so aufgewachsen ist, dennoch Lynn war erst neun als sie ihren ersten Menschen erschoss und mit sechzehn macht es ihr gar nichts mehr aus. Ich persönlich finde das schon ziemlich krass, wenn da kaum Gefühle ans Licht kommen.
Was den Ablauf der Handlung anging, war die Geschichte nicht uninteressant aber auch nicht wirklich spannend. Es ging hier hauptsächlich darum, wie Lynn den Tag verbringt, welchen Aufgaben sie nachgeht und wie sie den Weiher verteidigt. Das Geschehen wird sehr deutlich dargestellt, was es in meinen Augen sehr viel realer erscheinen lässt. Allerdings zieht es sich in dem Punkt, da nicht wirklich etwas Neues passiert. Immer derselbe Trott. Hier fehlt einfach die Spannung an manchen Stellen, ich hab laut Klappentext sehr viel mehr erwartet.

Fazit
Das Thema ist nichts Neues aber dennoch sehr interessant, vor allem sehr real geschrieben. Die fehlende Spannung an manchen Stellen macht die Geschichte zwar etwas zäh, allerdings lässt das Buch sich durch den Schreibstil gut lesen. Wenn mir auch zu wenig passiert ist, so war das Buch nicht komplett schlecht. Es gab auch einige Szenen die toll geschrieben sind.