Rezension

Jägerin des Mondlichts

Jägerin des Mondlichts
von Christine Johnson

Bewertet mit 3 Sternen

Bei dieser Geschichte war ich von Anfang an neugierig, wie der Werwolfsglaube, die Verwandlung etc. wohl umgesetzt werden würden. Vor allem aber auch das Aussehen der Wölfe, da es bei Werwölfen ja die unterschiedlichsten Umsetzungen und Darstellungsformen gibt, hat mich neugierig gemacht.

In diesem Punkt wurde ich von dem Roman auch überhaupt nicht enttäuscht, denn zum einen entsprechen die Wölfe der mir liebsten Variante, nämlich, dass sie wie echte Wölfe aussehen und nicht auf den Hinterbeinen laufen. Zum anderen ist die Verwandlung in ihrem gesamten Ablauf einfach nur toll beschrieben und auch so, dass man es sich richtig gut vorstellen kann, dass es, gäbe es Werwölfe wirklich, auch in der Realität so sein könnte.

Zudem mag ich die Idee, dass alle echten Werwölfe weiblich sind irgendwie gern, da das mal ein gänzlich anderer Ansatz ist. Gerade die vielen kleinen Ideen und Details in dem Buch rund um die Werwölfe haben mir echt gut gefallen. Einzig mehr als seltsam fand ich, dass die Wölfinnen an eine Göttin glauben und trotzdem sie ja unauffällig bleiben wollen, von ihnen Sprichwörter und Aussprüche, wie: »Mein Gott« bzw. »Gott sei Dank« von den älteren unter ihnen in jeder Situation mit einer Variante in der Gott durch Göttin ersetzt wird. Das ging mir dann ehrlich auch irgendwann auf die Nerven, da es halt gebräuchliche Redewendungen sind und solche zu verbessern fand ich irgendwie etwas unnütz.

Schön dargestellt waren dagegen wieder die Gefühle von Claire, die durch die Verwandlungen in ihrem Körper vollkommen entsetzt und verunsichert ist und in meinen Augen genau so reagiert, wie ich es erwartet hätte. Und nicht einfach so alles als gegeben hinnimmt. Insgesamt mochte ich Claire von ihrer Persönlichkeit her sehr gern, da man sie nicht direkt in eine Schublade stecken konnte und ihre Entscheidungen und Handlungen für mich immer verständlich waren. Nur leider blieben andere Charaktere sehr blass und wirkten daher ein wenig oberflächlich, auch leider diejenigen, die wichtig für die Geschichte waren. Schade, denn an dieser Stelle hätte man bestimmt mehr draus machen können.

Bei der Handlung war es so, dass ich lange glaubte alles schon durchschaut zu haben und das alles doch ein wenig zu simpel und einfach gewesen wäre, musste dann aber noch feststellen, dass mich die Autorin auf einen komplett falschen Pfad führen konnte, was ich im Nachhinein auch als richtig gelungen empfinde.

Von daher eine ganz schöne Geschichte, die zu lesen im Großen und Ganzen Spaß gemacht hat, in der mir aber auch manches zu viel wurde und anderes einfach fehlte. Spannend war die Geschichte aber schon irgendwie und der gewisse Anteil Romantik, den man ja schon irgendwie erwartet, hat natürlich auch nicht gefehlt.