Rezension

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Muttertier @n Rabenmutter - Sonja Liebsch, Nives Mestrovic

Muttertier @n Rabenmutter
von Sonja Liebsch Nives Mestrovic

Bewertet mit 5 Sternen

Gleich vorweg: Mir hat der Roman aus dem Gmeiner Verlag wirklich sehr, sehr gut gefallen. Wie eingangs bereits erwähnt, mag ich Storys, in denen die Kommunikation teilweise über Email erfolgt, sehr gerne. Dies liegt vor allem daran, dass man in Emails immer locker und ungezwungen schreibt und das tippt, was man gerade denkt. Jedoch basiert der Roman nicht nur auf derartigem Inhalt – auch normale Erzählungen der jeweiligen Charaktere sind inbegriffen und ergeben so einen gelungenen Mix. Hierbei ist jeweils eine der Autorinnen in die Rolle eines Charakters geschlüpft und hat sowohl persönliche Erfahrungen, als auch ausgedachte Inhalte mit eingebracht. Stellt man den Lebenslauf der Autorinnen mit denen der Hauptrollen Hanna und Maxi gegenüber, so ergeben sich schon einige Parallelen. Jedoch geben die Damen in Interviews stets an, dass das Buch nicht auf wahren Begebenheiten, sondern vielmehr aus jahrelanger Erfahrung als Mutter und auf das Aufschnappen von Erzählungen anderer beruht.

Zu erwähnen wäre noch, dass es sich bei diesem Taschenbuch um einen regionalen Roman aus dem Rheinland – genauer gesagt aus Mönchengladbach – handelt. Der Gmeiner Verlag veröffentlicht bevorzugt regionale Taschenbücher und zielt so, auf ganz spezielle Zielgruppen ab. Normalerweise finde ich es nicht allzu verlockend, einen Roman zu lesen, in dem ständig irgendwelche regionalen Umgangssprachen oder Orte vorkommen. Bei diesem Roman störte mich diese Tatsache jedoch kaum. Einzigst die „Ersatzoma“ Lieschen regte mich zeitweisen mit ihrem Rheinischen Dialekt auf. Um verstehen zu können, was die Damen sagen wollte, musste man tatsächlich Wort für Wort verinnerlichen, was etwas anstrengend war. Ansonsten tauchten aber keine übermäßigen Details der Region auf, so dass das Buch auch für „Nicht-Rheinländer“ geeignet ist.

Die Autorinnen Sonja Liebsch und Nives Mestrovic haben es mit „Muttertier @n Rabenmutter“ sehr gut geschafft, einen lustigen, unterhaltsamen und interessanten Roman zu schreiben. Ich hatte das Taschenbuch bereits nach wenigen Tagen durchgelesen und hatte sehr viel Freude am Lesen. Dass es sich hierbei um das Werk von zwei Autorinnen handelte, war in keinster Weise störend, sondern passte hervorragend in den immer wiederkehrenden Schriftwechsel der Freundinnen.

Das Ende des Buches hatte ich mir im Vorfeld etwas anders vorgestellt. Ich bin eigentlich davon ausgegangen, dass die Freundinnen beruflich zueinander finden und gemeinsam ein Unternehmen aufziehen. Dass es dann doch anders kam und jeder der anderen Tipps und Ratschläge zum beruflichen Vorrankommen gab, war aber dennoch angenehm zu lesen.

Zwar bin ich keine Mutter von kleinen Kindern, sondern „lediglich“ eine „Stiefmama“ von zwei größeren Kindern, aber ich kann mir dennoch sehr gut vorstellen, dass sich das Leben mit Nachwuchs komplett verändert und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf teilweise sehr schwer ist. Ein interessantes Thema, welches viele Frauen bewegen dürfte und mit Witz und Charme von den zwei Autorinnen vorgestellt wurde.