Rezension

Johanna und die vermissten Mädchen

Die Kräutersammlerin - Heidrun Hurst

Die Kräutersammlerin
von Heidrun Hurst

Bewertet mit 4 Sternen

Schiltach im Kinzigtal 1343 . Die junge Heilerin Johanna findet im Wald ein totes Mädchen. Es wurde offensichtlich von Wölfen getötet. Doch einige Spuren passen nicht dazu. Johanna lässt das Schicksal der Unbekannten nicht los. Zusammen mit dem jungen Flößer Lukas versucht sie, das Geheimnis um das junge Mädchen zu lösen , stößt aber nur auf eine Mauer des Schweigens. Als erneut ein Mädchen verschwindet, setzt Johanna alles daran, sie lebend zu finden und gerät selbst in Lebensgefahr.
Die Handlung des Krimis kommt eher beschaulich daher. Blutige Beschreibungen der Opfer sucht der Leser vergeblich. Die Geschichte lebt in meinen Augen in erster Linie von den anschaulichen Beschreibungen des Lebens zur damaligen Zeit. Besonders interessant fand ich die Ausführungen zum Beruf des Flößers. Die Krimihandlung selbst ist deswegen nicht weniger spannend. Johanna unterhält sich mit verschiedenen Leuten über die Mädchen und jedes Mal habe ich mich gefragt . "Könnte er der Täter sein ?" Johanna ist eine sehr modern denkende Frau, die selbst über ihr Leben bestimmen will und deshalb über die Werbung des Flößers Lukas nicht begeistert ist. Lukas lässt sich aber nicht entmutigen und ist Johanna ein verlässlicher Freund. Ich mochte die beiden sehr. Am Schluss wird es dann nochmals richtig turbulent. Das Ende fand ich nicht unbedingt gerecht, entspricht aber den historischen Gegebenheiten.
Mir hat der Krimi gut gefallen, gerade durch die ruhige Erzählweise und die geschichtlichen Hintergründe.