Rezension

✎ Jutta Nymphius - Total irre

Total irre -

Total irre
von Jutta Nymphius

Als ich "Total irre" in unserer Schulbibliothek entdeckte und den Klappentext gelesen hatte, war mein Interesse sofort geweckt. Ich wollte wissen, wie Jutta Nymphius all diese Charaktere in eine Familie und einen Freundeskreis packt und glaubwürdig herüberbringt.

Vielfalt wird in dieser Geschichte ganz groß geschrieben. Es gibt Menschen mit Übergewicht, körperliche Behinderungen, psychische Krankheiten, Transsexualität und "Normalität". Doch was genau ist normal? Genau das versucht die Autorin hier aufzuzeigen.

Am Anfang eines jeden Kapitels gibt es kurze Ausschnitte aus der fiktiven Zeitschrift "Fun und Facts: Junge Wilde - Was wir von der Tierwelt übers Erwachsenwerden lernen können".
Bereits hier lernen wir, dass Diversität ganz natürlich ist - sowohl in der Menschen-, als auch in der Tierwelt.

Jugendliche erfahren, dass das Aussehen oder die sexuelle Orientierung oder Behinderungen oder Krankheiten keine Rolle spielen, ob man ein*e gute*r Freund*in sein kann. Der Charakter eines Menschen formt sich ganz individuell.
Zudem wird aufgezeigt, dass Leute, die unfehlbar wirken, genauso ihre Schwächen haben können.
Meine Oma sagte immer zu mir: "Man kann den Menschen nur VOR den Kopf schauen, nicht hinein."

Auf mich wirken Karlis Familie und Clique ein bisschen überladen. Manchmal hetzt man förmlich durch die Geschichte, sodass nicht immer Zeit zum Luftholen bleibt.

Dennoch ist dies ein wichtiges Werk, um Heranwachsenden die Vielfalt unserer Welt darzulegen - mit viel Humor und Witz und ohne zu belehren.

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