Rezension

Kann Liebe wirklich blind machen?

Verliebtsein macht kurzsichtig 1 - Jasmin Whiscy

Verliebtsein macht kurzsichtig 1
von Jasmin Whiscy

Bewertet mit 4 Sternen

Teeniedrama, Liebeskummer und dann noch eine Brille! Der flockig leichte Auftakt einer turbulenten Teenieromanze! ;)

Verliebtsein macht kurzsichtig 1 ist der erste Teil der Reihe von der jungen Autorin Jasmin Whiscy. Ich kannte bereits ihren Debütroman "Warum Pechvögel fliegen können" und fand es einfach super! Als flockig leichte Teeniekomödie, die mich immer zum Grinsen gebracht hat, hat sie ihren Sinn auf jeden Fall erfüllt und daher musste ich auch ihre neue Reihe kennenlernen. Und die verspricht genauso viel Unterhaltung! ;)

Das Cover erinnert mit dieser pinken Farbe, die zum Rand hin etwas blasser wird und den Ornamenten, die das Cover umrahmen an eine kitschige Teenieromanze. Wobei es nicht ganz falsch liegt. Verspielt, flockig und vielleicht etwas aufgedreht und kitschig. Quasi perfekt zum Thema Teeniedramen und die folgenden Fettnäpfchen. Ich finde das Cover daher total gelungen und betrachte es wirklich gerne. Wirklich lieblich gestaltet!

Als die scheue Charlotte sich das erste Mal verliebt und dann ausgerechnet noch in den Schulschwarm Tassilo, ist sie fest entschlossen sein Herz zu erobern. Aber ihre Hoffnungen werden schnell zerstört und voller Liebeskummer schaut sie vielleicht etwas zu tief in den Fernseher. Aber kurzsichtig sein? Nein, das will die 16-Jährige sich nicht eingestehen. Ganz anders sieht das Klassenstreber Klaus, der sie dazu drängt sich eine Brille zu holen. Aber kann Liebe wirklich blind machen?

Jasmins Schreibstil ist wirklich wunderbar flockig leicht, sehr flüssig und bringt einen einfach mit dem jugendlichen Slang zum Lachen. Ich hatte wieder total viel Spaß das kurze Buch zu lesen und musste in einigen wirklich urkomischen Situationen einfach mich mit Charlotte mitschämen und lachen. Diese Liebeskömodie zeigt, dass die alltäglichen Dramen eines Teenagers niemals unterschätzt werden sollten!

Wenn Charlotte eine Gruppe in der Schule nicht ausstehen kann, dann die oberklugen Strebern. Die sind doch einfach sowas von uncool. Daher vergnügt sie sich lieber mit dem Ruf als Zicke, auch wenn eigentlich viel mehr in ihr steckt als alle sehen. Aber auch Zicken treffen mal die großr Liebe und den ersten Liebeskummer. Und wie soll bitte dabei eine Brille helfen?

Man könnte Charlotte zunächst als oberflächlich bezeichnen, denn immer achtet sie auf ihr Aussehen und ihre Wirkung auf andere. Niemand weiß, dass sie um jeden Preis versucht dazu zu gehören. Ich hatte zunächst Charlotte nur als liebeskranken und etwas aufgedrehten und kitschigen Teenager in Erinnerung, aber sie wird einem sehr schnell sympathisch und gerade dann als man sich an sie und Klaus gewöhnt hatte, war es schon wieder vorbei...

Klaus ist der Klassenstreber und muss um jeden Preis die Schule mit brillianten Noten abschließen um seinen Traum zu verwirklichen. Aber Streber sind nicht einfach so richtig gut in der Schule, denn auch sie müssen ehrgeizig sein, mehr als andere Schüler. Trotzdem geht es ihm gehörig auf den Senkel, wenn Klaus sieht wie die Zicke Charlotte blind ins nächste Chaos stürzt. Also muss er sich wohl oder übel um sie kümmern. Könnte es aber vielleicht doch zu mehr werden? 

Klaus ist ganz anders als Charlotte, die einfach orientierungslos durchs Leben geht. Er hat ein Ziel und macht alles um es zu erreichen. Wie er darauf auf andere wirkt interessiert ihn nicht. Seine Art und seine Einstellung finde ich wirklich super, denn ich finde ebenfalls, dass man einfach unabhängig von anderen Meinungen seinen Traum verfolgen sollte. Dementsprechend war er mir auch super sympathisch und was wohl ein sehr großer Unterschiedzu den anderen Jugendbüchern ist: Er ist nicht makellos, heiß und unausstehlich!

Der erste Teil hat gerade einmal etwa 150 Seiten, weshalb man gewiss keine anspruchsvolle Geschichte erwarten kann. Es geht eben in ein turbulentes und chaotisches Teenieleben mit all seinen Fettnäpfchen, Problemen und dem Themen Liebe, Freundschaft und die Schule. Trotzdem konnte ich mich total gut in der Geschichte versinken lassen und habe mich wunderbar unterhalten gefühlt. Wer also einfach eine verrückte Liebesgeschichte lesen will, ohne plötzliche Anziehung, sondern bei denen auch die Fetzen fliegen können und einfach einmal etwas zu Lachen haben möchte, der darf hier ganz sicher zugreifen! Ich lechze schon nach dem 2. Teil und gebe dem Auftakt flockig unterhaltsame 4****! :)