Rezension

Kein Geniestreich.

Die Quelle der Seelen
von Richard Doetsch

Bewertet mit 1 Sternen

Auf „Die Quelle der Seelen“ von Richard Doetsch bin ich bei den Taschenbuchtagen der Mayerschen zufällig aufmerksam geworden, die Inhaltsbeschreibung auf dem Umschlag klang vielversprechend:

„Der Diebstahl eines Gemäldes war ein Routinejob für Michael St. Pierre - bis jemand seinen Auftraggeber ermordet hat. Nun ist Michael auf der Flucht. Auf der Rückseite des Gemäldes hat er eine Karte entdeckt, die zu einem sagenumwobenen Artefakt führt, der "Quelle der Seelen". Sie ist seit Jahrhunderten verschollen, und manche sagen, sie bliebe besser verborgen. Der Legende nach besitzt sie unvorstellbare Kräfte und richtet in falschen Händen schreckliche Zerstörungen an. Michael muss das Relikt vor seinen Feinden finden. Doch die Quelle der Seelen befindet sich an einem schwer zugänglichen Ort: in einem Labyrinth unterhalb des Moskauer Kreml ...“.

Leider musste ich schon schnell bemerken, dass der ebenfalls auf dem Umschlag angekündigte „Geniestreich“ ein für mich hohles Versprechen war. Schon der Schreibstil konnte mich nicht fesseln: Abgedroschene Formulierungen reihten sich aneinander, ohne übertriebene und klischeehafte Beschreibungen ging gar nichts. Auch Die Handlung konnte das Ganze nicht besser machen: Manche Szenen sind dermaßen platt beschrieben, dass ich am liebsten „ Klischee lass nach“ gerufen hätte. Zudem ist der Verlauf der Geschichte häufig sehr vorhersehbar, was unter anderem eben der platten und klischeehaften Handlung zu Lasten gelegt werden muss. Zudem scheinen sich gewissen Handlungen unendlich zu wiederholen, sodass der Leser oft im Vorhinein schon erahnen kann, wann es erneut Zeit für eine „Wiederholung“ ist. Ich fand dies leider einfach nur nervig. Zudem kommen mir gewisse Lösungen des Autors in manchen Situationen sehr an Haaren herbei gezogen vor. Ganz seltsam mutete das Ende an: ich war mir plötzlich nicht mehr ganz im Klaren, welches Genre ich gerade in den Händen hielt. Statt einem Thriller hätte es gut auch ein Fantasy-Roman sein können.

Schade, dass aus der vielversprechenden Idee, die auch auf dem Umschlagtext geheimnisvoll angekündigt wurde (verborgene Schätze unter dem Kreml) so wenig gemacht wurde. Leider eindeutig kein Geniestreich, wie auf dem Buchrücken betitelt.