Rezension

Kein neuer Stern am Krimihimmel

Die Madonna von Notre-Dame - Alexis Ragougneau

Die Madonna von Notre-Dame
von Alexis Ragougneau

Eine junge Frau sitzt tot in der Kathedrale Notre Dame de Paris. Schnell hat man einen Verdächtigen gefunden und noch schneller ist der Fall zu den Akten gelegt. Nur Pater Kern möchte der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen und versucht sich als ungeschickter Detektiv.

Ein Buch, das mich verwirrt zurücklässt. Jeder scheint traumatisiert zu sein, aber wovon eigentlich? Was hat die Staatsanwältin erlebt? Welche ominöse Krankheit hat der Pater seit seiner Kindheit und wieso ist er plötzlich davon geheilt? Ein Wunder? Was sollten die Rückblenden auf den Krieg oder war es die Legion? Sind das Erinnerungen des Mörders? Keine Ahnung, keinen Plan, nur Unverständnis.

Habe ich im Mittelteil was verpasst? Kaum möglich auf 250 Seiten. Dieses Buch ergeht sich in Andeutungen, ohne sie an irgendeiner Stelle aufzuklären. Ob das Spannung erzeugt? Nein! Nur das unbefriedigende Gefühl nichts verstanden zu haben.

Dabei liest es sich gar nicht mal schlecht und auch der kleine Priester ist als Persönlichkeit nicht uninteressant. Aber weder die Charaktere noch die Geschichte an sich sind zu mir durchgedrungen. Vom Motiv des Täters ganz zu schweigen. Bestenfalls eine düstere Grundstimmung.

Vielleicht genügt es einfach nicht, die Tagesabläufe einer Kathedrale zu schildern, man muss auch eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Und genau hier hat es gehapert. Ein paar gute Ansätze habe ich gelesen, aber der Plot ist nicht rund und nicht ausgereift genug um mich zu überzeugen.