Rezension

Keine einfache Kost

Young Mungo -

Young Mungo
von Douglas Stuart

Dieses Buch gehört definitiv zu solchen, die man unter harte Kost einordnet. Es fällt nicht leicht, zu lesen wie sich der 15-jährige Mungo in Glasgow durch sein Leben manövriert, das geprägt ist von Armut, Gewalt, Aussichtslosigkeit und Schwulenfeindlichkeit. Seinen Familienalltag bestreitet er mit seiner alkoholkranken Mutter, seinem großen Bruder, der eine Gang anführt und seiner großen Schwester. Dabei sind diese Charaktere mal mehr, mal weniger präsent. 
Die Kapitel machen Zeitsprünge und erst nach einigen Seiten ist es möglich, Mungos Situation zu erfassen. Dadurch kann es etwas dauern, bis man sich ganz eingefunden hat, allerdings sorgt der Aufbau gleichzeitig für Spannung. 
Mich hat das Buch ziemlich gepackt, obwohl es an einigen Stellen wirklich schmerzhaft zu lesen ist. Mungo ist ein Sympathieträger, sodass man mit ihm und für seine Beziehung zu James hofft. 
Das Ende fand ich etwas abrupt, dennoch eine große Leseempfehlung. 

TW: Sexueller Missbrauch, Alkoholismus