Rezension

Keine harmlose Gute-Nacht-Geschichte für Sechsjährige

Drei Wasserschweine brennen durch -

Drei Wasserschweine brennen durch
von Matthäus Bär

Bewertet mit 3 Sternen

Es geht um die drei kleinen Capybaras Emmy, Tristan und Raul, die mit vielen anderen Tieren in einem Zoo leben. Sie sind neugierig und möchten wissen, was sich außerhalb ihres Geheges befindet. Deshalb ergreifen sie die Chance, ihre Wiese zu verlassen und tauchen in den nächtlich neusten Zootratsch ein. Dabei lernen die drei Wasserschweine andere Zootiere kennen. Als Raul plötzlich vermisst wird, machen sich Emmy und Tristan auf die Suche, ihren Freund zu finden. 
Ungezwungen fließt Wissenswertes über die Herkunft der Tiere oder menschliche Verhaltensweisen mit ein. Insgesamt spielen sie aber keine Rolle, denn „Menschen sind rätselhafte Geschöpfe und man weiß nie, was ihnen als Nächstes einfällt.“ Nichtsdestotrotz werden den Tieren in dieser Geschichte menschliche Eigenschaften zugeschrieben, die wie eine Gesellschaftskritik anmutet. Deshalb ist es fragwürdig, ob dieses Buch schon für Sechsjährige geeignet ist. Zudem sind die Kapitel ziemlich lang und es sind verhältnismäßig wenig Illustrationen für ein Vorlesebuch. Als vorlesender Erwachsener ist man gefordert, weil Raben, Esel und Co. in ihrer Aussprache variieren. Das macht der Sprecher Dietmar Bär im Hörbuch ganz ausgezeichnet. Dieses Buch als Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen, kann ich allerdings nicht empfehlen. Was niedlich und abenteuerlich beginnt, wandelt sich ab der Hälfte in eine bedrohliche Stimmung, mit unheimlichen Momenten. Die „Bösen“ sind niedliche Tiere, die zum fürchten missgünstig agieren. Es werden Themen, wie Erpressung, Kontrolle und Machtmissbrauch behandelt. Am Ende geht zwar alles gut aus, aber es hinterlässt bei allen Beteiligten einen faden Beigeschmack und reicht nur für drei Sterne.