Rezension

Kirche im 16. Jahrhundert

Die Reformatorin von Köln - Bettina Lausen

Die Reformatorin von Köln
von Bettina Lausen

Bewertet mit 4 Sternen

Bettina Lausen ist es mit ihrem Buch gelungen, ein Abbild der Kirche im 16. Jahrhundert zu geben. Teilnehmer: Die katholische Kirche, die aus den Ängsten der Menschen ins Fegefeuer zu kommen Kapital schlägt und Ablassbriefe verkauft. Und Luther, der eine ander Haltung vertritt und alleine auf den Glauben vertraut.

Ort der Handlung ist Köln, was das Buch für mich besonders interessant gemacht hat, da es meine Heimatstadt ist. Die Schilderungen von Köln aus dieser Zeit wirken sehr realistisch. Auch  die Reisebeschreibungen von Jonata, der Brauereitochter, kann man gut nachvollziehen.

Die Charaktere sind gut getroffen und authentisch. Jonata, die nach dem Tod ihres Bruders die Brauerei weiter führen soll, obwohl der Vater ihr das eigentlich nicht zutraut. Simon, der Drucker, der nach dem Tod des Vaters die Druckerei erbt und gleichzeitig etwas erfährt, dass sein Leben komplett verändert. Enderlin, Bruder von Jonata und Mönch. Streng gläubig, im Auftrag der Inquisition unterwegs, aber gleichzeitg darauf bedacht im Kloster aufzusteigen.

Jonata beginnt an den Ablassbriefen zu zweifeln, hat viele Fragen, die ihr niemand beantworten kann oder will. Da führt das Schicksal sie zu Martin Luther und sie erkennt, dass dieser die Antworten auf ihre Fragen liefert.

Aus diesem Gerüst hat Bettina Lausen einen gut recherchierten, historischen Roman über eine tapfere, junge Frau geschrieben.