Rezension

Klassisch amerikanischer Thriller

Gefrorene Seelen - Giles Blunt

Gefrorene Seelen
von Giles Blunt

Bewertet mit 3 Sternen

Als diverse Kinder verschwinden, will noch keiner an eine Mordserie glauben. Erst als die erste Leiche, übel zugerichtet und in einen Eisblock gefroren, entdeckt wird, glauben die Leute an einen Serienkiller. Doch die Wahrheit ist viel erschreckender.

Dieser Thriller ist schlichter Standard - der Spannungsbogen wird ganz klassisch aufgebaut, am Anfang noch nichts, dann immer mehr, bis er am Ende seinen Höhepunkt erreicht. Der Ermittler ist ein guter, sympathischer Kerl, mit den heutzutage obligatorischen Ecken und Kanten, kämpft gegen Irrungen und Wirrungen seiner Behörde und kämpft sich das eine oder andere mal alleine durch die Welt. Der Schreibstil ist locker, leicht zu lesen, bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Angenehme leichte Kost für Zwischendurch, ohne große Überraschungen. Grundsolide, genau das, was man zu erwarten bekommt.

Einzig der Klappentext lässt etwas anderes vermuten. Etwas schrecklicheres als ein Serienkiller? Ich habe lange gegrübelt, was das sein soll. Eine Sekte, die Kinder opfert vielleicht. Oder ein ganzer Verbrecherring, der sie verlauft. Die Wahrheit war weitaus schlichter. Denn (ACHTUNG, SPOILER) - was ist wohl schrecklicher als ein Serienkiller? Trommelwirbel - richtig. Zwei Serienkiller. Die Erkenntnis fand ich dann doch ein wenig enttäuschend. Von etwas schrecklicherem hatte ich mir einfach weitaus mehr erhofft. Denn, in meiner Weltsicht, macht es kaum einen Unterschied in der Grausamkeit, ob jemand nun allein oder zu zweit mordet.

Auch das Killerduo ist reichlich klassisch. Probleme im Elternhaus, ein dominanter, ein unterwürfiger Part. Psychologisch und forensisch korrekt, aber eben auch nichts neues.

"Gefrorene Seelen" sticht nicht aus der Masse, wenn man schon einiges gelesen hat, ist aber auch nicht schlecht.