Rezension

Kleine, aber charmante und skurrile Geschichte

Die Herrenausstatterin
von Mariana Leky

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Katja Wiesberg verschwimmt die Welt vor Augen. Ihr Mann ist fort, sie ist ihren Job los und allein. Da sitzt auf einmal ein älterer Herr auf dem Rand ihrer Badewanne und stellt sich als Dr. Blank vor. Und noch ein Fremder taucht auf: ein Feuerwehrmann, der behauptet, zu einem Brand gerufen worden zu sein, und nicht wieder geht. Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf, zwischen einer aus dem Alltag gefallenen Frau, einem überaus selbstbewussten Liebhaber und einem lebensweisen Toten. Mariana Lekys Roman entführt in eine Welt, die komischer und trauriger ist als unsere - und dabei geisterhaft menschlich.

Meine Meinung:

Nachdem ich von dieser Autorin "Was man von hier aus sehen kann" als Hörbuch gehört hatte, was mich sehr begeistert hat, war ich neugierig auf weitere Bücher von ihr. Und auch in dieser Geschichte beeindruckt mich die besondere Sprache von Mariana Leky, der andere Blick auf die Menschen, die Selbstverständlichkeit, mit der sie "geisterhafte" Figuren einbaut und die Grenzen zwischen Leben und Tod verschwimmen lässt.

Die Story kann mit dem oben genannten anderen Buch nicht ganz mithalten, hat aber trotzdem ihren Reiz. Es ist keine aufwendige, sondern eine kleine Geschichte über Menschlichkeit, Freundschaft, Liebe, Trauer und Verlust, mit einer guten Portion Skurrilität, Komik und Melancholie versehen. Man muss sich allerdings drauf einlassen, die Sprache auf sich wirken lassen, dann wird auch eine kleine, charmante Geschichte eindrucksvoll.