Rezension

Kochen mit Seele....

Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef - Richard C. Morais

Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef
von Richard C. Morais

Bewertet mit 3 Sternen

Hassan erinnert sich an viele Düfte aus seiner Kindheit. Damals haben sie noch in Indien gewohnt, ein Restaurant gehabt und waren glücklich. Als das Schicksal zuschlug, ist Hassan fassungslos und findet sich in einem Land wieder, das komische Sachen auf den Esstisch zaubert. Was soll das bloß werden? Erst in Frankreich macht die Familie das, was sie am besten kann: Kochen!

Bücher über das Kochen und Essen sind immer mit farbigen, langen Beschreibungen versehen, damit man sich Essen und Getränke gut vorstellen kann. So ist es auch in diesem Buch. Von der ersten Seite an erfährt man, was Hassan riecht, schmeckt und später mal werden will.
Mehrere europäische Länder müssen bereist werden, damit die bunte Familie wieder etwas zur Ruhe kommt und sich auf ihren Ursprung besinnt. Hier dreht sich alles ums Kochen und darum sein Leben wieder in die Hand zu nehmen.

Hassan begleitet man von klein auf, auf seiner Reise durch die indische und europäische Küche. Er ist ein aufgewecktes Kerlchen , dem es eigentlich viel schlechter gehen müsste. Aber in einer großen Familie ist scheinbar alles etwas einfacher. Das kann ich noch akzeptieren.
Scheinbar unterliegt diese Familie aber keinen Gesetzen. Ohne Probleme können sie überall hin. England, Frankreich kein Problem! Komisch ist nur, dass sie eigentlich gar kein Geld haben. Erst viel später ändert sich dieser Umstand wieder etwas. Also sind es die unlogischen Dinge, die dieses Buch zu keinem Genuss machen, denn oft habe ich gedacht: 'Wie geht das?'

Fasziniert haben mich die vielen Gerichte, die besprochen werden, die man förmlich auf der Zunge schmecken kann und auf die man Hunger bekommt.
Auch Madame Mallory hat mir sehr gut gefallen. Was sie in dem Buch zu suchen hat, wird hier nicht verraten. Man muss aber ein paar hundert Seiten aushalten, damit man diese resolute Dame kennen lernen darf.

Es ist kein Buch, das man einfach so schnell wegliest. Dazu sind die Beschreibungen zu zahlreich, die Vorstellungskraft braucht manchmal etwas Zeit sich zu entwickeln und einige sehr ausführliche Schilderungen von Wohnungen, Land und Leuten, tragen nicht dazu bei 'heruntergelesen' zu werden.
Ich verteile 3 Bücherpunkte, da ich nicht ganz zufrieden mit dem Roman war und es bessere über das Essen an sich gibt.