Rezension

Könnte für mich deutlich spannender sein

Dark Lake - Sarah Bailey

Dark Lake
von Sarah Bailey

Bewertet mit 3 Sternen

In einer australischen Kleinstadt wird die Highschool-Lehrerin Rosalind Ryan erwürgt an einem See aufgefunden. Detective Gemma Woodstock und ihr Partner Felix McKinnon werden mit den Ermittlungen betraut. Gemma kennt die Tote noch aus ihrer Schulzeit, denn die beiden waren Klassenkameradinnen. Schon damals wirkte Rosalind geheimnisvoll und daran scheint sich nichts geändert zu haben. Denn die Ermittlungen ergeben, dass Rosalind anscheinend von allen bewundert wurde, doch richtig gekannt hat sie offensichtlich niemand. Im Verlauf der Ermittlungen muss sich Gemma mit ihrer eigenen Vergangenheit auseinandersetzen, um den Fall zu lösen....

Die Handlung wird hauptsächlich in der Ich-Perspektive, aus der Sicht von Detective Gemma Woodstock, erzählt. In der Gegenwart beobachtet man die Ermittlungen und bekommt außerdem einen mehr als umfassenden Einblick in das Privatleben der Ermittlerin. Außerdem gibt es immer wieder Rückblicke in Gemmas Vergangenheit. Die zeitliche Zuordnung fällt allerdings leicht, da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind.

Der Einstieg in diesen Thriller gelingt mühelos, denn die Autorin schafft es vom ersten Moment an, das Interesse an der Handlung zu wecken. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Man kann sich die beschriebenen Szenen vorstellen und deshalb ganz in die rätselhaften Ermittlungen eintauchen. Diese gestalten sich eher schwierig, da Rosalind offenbar niemand richtig gekannt hat. Ein mögliches Motiv, oder gar ein potentieller Täter, sind für Gemma Woodstock und ihren Partner deshalb nur schwer auszumachen. Die Ermittlungen treten deshalb auch eher auf der Stelle. Sie stehen auch nicht richtig im Zentrum der Handlung, da Gemmas Privatleben großen Raum einnimmt. Obwohl man ja, durch die Ich-Form, quasi in ihrer Haut steckt, ahnt man, dass sie Geheimnisse hütet, die nur nach und nach ans Tageslicht kommen, um sich dann mit dem aktuellen Fall zu verbinden. Die Handlung ist zwar interessant und lässt sich auch recht flüssig lesen, doch echte Spannung sucht man hier leider vergeblich. Diese stellt sich erst kurz vor Schluss ein.

Im Großen und Ganzen habe ich mich beim Lesen recht gut unterhalten. Nicht weniger - aber leider auch nicht mehr! Für einen Thriller war mir der Spannungsaufbau einfach zu gering und außerdem nahm das Privatleben von Gemma Woodstock, für meinen Geschmack, viel zu viel Raum ein. Auf meiner persönlichen Bewertungsskala vergebe ich deshalb auch nur drei von fünf Bewertungssternchen. Da man über Geschmack aber bekanntlich streiten kann, lohnt es sich bestimmt, sich selbst ein Bild zu machen.