Rezension

Könnte gerne noch weitergehen

Eine Sehnsucht nach morgen -

Eine Sehnsucht nach morgen
von Eva Völler

Bewertet mit 5 Sternen

Bei Band 1 hatte ich noch nicht damit gerechnet, dass ich so viel Abschiedsschmerz empfinden werde, wenn ich am Ende der Reihe ankomme. Inge, Bärbel, Jakob und Co. sind mir so ans Herz gewachsen, dass ich sie nur ungern gehen lasse und ihr Leben am Liebsten noch weiter durch die Jahrzehnte begleiten möchte. 
Mit „Eine Sehnsucht nach morgen“ befinden wir uns mittlerweile Ende der 60er Jahre. 
Im finalen Band fokussiert die Handlung insbesondere auf Bärbel, die als frischgebackene Assistenzärztin ins Ruhrgebiet zurückkehrt. Als Frau mit wenig Berufserfahrung ist es nicht einfach, im Krankenhaus Fuß zu fassen, insbesondere, da die älteren männlichen Ärzte den Begriff „Halbgott in weiß“ buchstäblich leben. 
Privat trifft Bärbel auf ihre Jugendliebe Klaus, was das Chaos auf allen Ebenen perfekt macht. 
Auch bei den anderen Familienmitgliedern passiert laufend etwas Neues. Jakob ist mittlerweile ein Teenager, der seine politischen Interessen bei Demos durchzusetzen versucht. 
Dies  ist insbesondere deswegen interessant, da Parallelen zur heutigen Jugend zu erkennen sind. Teilweise sind es sogar immer noch die selben Themen, wegen denen Menschen auf die Straße gehen. 
Es gibt viele Charaktere in diesem Buch. Neben der Familie runden Nachbarn, Kollegen und Freunde das Sammelsurium an Personen und Problemen ab. Ehekrisen, Krankheiten, Liebesdramen, Karrierewünsche... von allem ist etwas dabei und es kommt zu keiner Zeit Langeweile auf. 
Das Ende kommt gefühlt viel zu schnell und man kann kaum glauben, wie schnell 460 Seiten gelesen waren.