Rezension

Konflike müssen nicht sein...

DIE UN-VOLLENDETE - Heike Adami

DIE UN-VOLLENDETE
von Heike Adami

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover des Buches ist an sich recht schön gemacht, aber es ist jetzt nicht so ein klassisches Cover, wie man es vielleicht bei der Beschreibung des Buches erwarten könnte, erst später im Verlauf des Buches wird klar, warum gerade die Covergestaltung gewählt wurden ist. Die Farbkombination passt sehr gut zusammen, die Friedenstaube passt auch zur Aussage des Buches.
Das Thema Kulturkonflikt ist gerade allgegenwärtig und daher passt Heike Adamis Buch sehr in die Konflikte der Zeit, vielleicht ist es auch gerade ein Buch, was man für die Verständigung der Kulturen lesen sollte.
Bashar, Abdul und Jonah sind drei Männer, die an sich in ihrer Kultur und auch ihrem Lebensentwurf festhalten und als sie auf eintreffen, ist an sich das Konfliktpotenzial an sich schon vorprogrammiert. Es treffen die Konfliktparteien aufeinander, die auch aktuell im "Gelobten Land" feindlich gegenüber stehen und über ihre Ansprüche streiten.
Vor allem passt die Aufklärung der Vorurteile in die Zeit, weil Vorurteile sind immer wieder Auslöser für Konflikte, müssten aber nicht sein. Nach der Lektüre des Buches ist es vielleicht einfacher, auf die Vorurteile einzugehen und dann dem Diskurs leichter in eine friedliche Bahn zu lenken.
Bashar, Abdul und Jonah sind drei Charaktere, die an sich ausgereift sind, aber im Laufe des Buches auch mal ihre eigene Meinung oder besser ihre eigenen Werte überdenken und sich dadurch im Buch auch weiterentwickeln. Die Drei verbindet ein Geheimnis, was sie an sich zusammenhält, aber durch die gemeinsame Zeit kommen sie sich immer näher, auch wenn an sich sie die Kulturen und auch die Religionen trennen sollten, die aber nicht so wirklich abzugrenzen sind, wie es zu Beginn scheinen mag.
Der Schreibstil von Heike Adami ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie neben dem grossen Konflikt zwischen den Kulturen in Zusammenhang mit der 9. Sinfonie von Beethoven bringt und diesen Zusammenhang immer wieder neu aufleben lässt. An sich ist der Vergleich schon stimmig, aber manchmal ist es schwierig, die Verknüpfungspunkte zwischen den Konflikt und der Musik zu erfassen, weil man manchmal etwas um die Ecke denken muss. 

Fazit:
Heike Adami versucht mit ihrem Buch eine Brücke zwischen den Religionen, den Kulturen und auch den verschiedenen Lebensentwürfen zu schlagen, was ihr auch gelingt, auch wenn es an sich nur eine Verständigung im Kleinen ist, lässt sich die Annäherung auch auf das Verhältnis zwischen den Kulturen im Grossen übertragen.
Allerdings sollte man bei dem Buch etwas offen für Vergleiche sein und eben auch offen für neue Kulturen, weil das Buch an sich Vorurteile abbauen soll und so offen sollte man auch an der Buch herangehen.