Rezension

Kranichzug zur blauen Stunde

Luisa und die Stunde der Kraniche - Tania Krätschmar

Luisa und die Stunde der Kraniche
von Tania Krätschmar

Die Geschichte katapultiert den Leser mitten in den Kranichzug im September in Zingst. Durch Jan, den Kranichexperten, bekommt man im Verlauf der Geschichte viele Details über die Kraniche geliefert und auch die schönen Landschaftsbeschreibungen sind toll gelungen. Man merkt, dass die Autorin sich damit beschäftigt und recherchiert hat. Die Geschichte um Luisa und ihrer Lebensfindung fand ich sehr schön beschrieben. Vor allem ihre Schwester Emilia bringt etwas Leben in die Geschichte. Luisa war mir persönlich viel zu emotionslos, sie wirkte wie eine Marionette, die so funktionierte, wie ihr Richard die Fäden zog. Sie lebte zwar im Ferienhaus auf, aber das wurde gleich wieder niedergerissen, sobald sie mit Richard telefonierte. Sie wirkte auf mich sehr wankelmütig und unreif und keinesfalls 38 Jahre alt! An manchen Stellen hätte ich sie am liebsten mal geschüttelt. Mary als Element zu benutzen, um Luisa den Spiegel vor die Nase zu halten und ihr aufzuzeigen wie ihr Leben verlaufen wird, wenn sie mit Richard zusammenbleibt fand ich eine großartige Idee. Die Erkenntnis, dass man sich für andere nicht verbiegen sollte und man sich darauf besinnen sollte, was im Leben wirklich wichtig ist, darüber kann man als Leser nachdenken. Der Roman war sehr unterhaltsam und hat auch interessante Informationen in der Vogelkunde geliefert, mir hat es sehr gefallen ihn zu lesen.