Rezension

Kriminalroman für starke Nerven

Januskinder - Marcus Richmann

Januskinder
von Marcus Richmann

Bewertet mit 4 Sternen

Schatten der Dunkelheit

Hier geht es um ein dunkles Kapitel in der Schweizer Psychiatriegeschichte und die dramatischen Auswirkungen auf die Betroffenen. Maxim Charkow, der Chefermittler der Züricher Polizeibehörde sieht sich in rascher Folge mit mehreren Kindesentführungen und Tötungen konfrontiert, die ihn an seine persönlichen Grenzen bringen. Unter Hochdruck agieren seine Mitarbeiter und greifen jeden Faden auf, der sich ihnen bietet. Schon bald stehen sie im Sumpf von Menschenhandel, Prostitution und Vergewaltigung. Doch die Ursache für die schrecklichen Gräueltaten liegt in der Vergangenheit verborgen und offenbart sich erst nach intensiver, verdeckter Arbeit der Polizeipsychologin Gabriela Sachs.

Fazit: Dieser Kriminalroman ist nichts für schwache Nerven. Sehr eindringlich, teilweise schockierend werden Verbrechen aufgeklärt, die über Jahre hinweg geduldet und verschwiegen wurden. Viele Handlungsstränge und eine akribische Aufklärung sämtlicher Einzelheiten eines Tathergangs erfordern vom Leser volle Konzentration und lassen den Schrecken nur umso größer erscheinen. Insgesamt eine sehr fesselnde Handlung, mit vielen Höhepunkten und einem dramatischen Schlussakt. Einzig die Vielzahl der Personen und ihre persönlichen Beziehungen untereinander empfand ich etwas störend. Dadurch dass es sich hier um einen Nachfolgeroman handelt, kann ich aber damit leben. Gesamturteil: lesenswert.