Rezension

Künstler und ihre Abwege

Commissario Tasso auf dünnem Eis -

Commissario Tasso auf dünnem Eis
von Gianna Milani

Das Cover setzt den richtigen Akzent, wenn es um das Jahrzehnt geht, denn der Krimi spielt im Jahr 1962, aber hat mit Skifahren nichts zu tun. Ja, es spielt im Südtiroler Winter wo Skifahren begann ein Trendsport zu werden, aber es findet hier nur am Rande Erwähnung.

Nichtsdestotrotz, ist es ein cozy crime Krimi zum Mitraten und hat zwei Hauptfiguren, die auch ein gutes Ermittlerduo für einen kommenden Fall ergeben würden. Zum einen ist da der süditalienische Commissario Tasso und seine Praktikantin Mara Oberhöller, die Tochter des Bozener Bürgermeisters.

Spannend an diesem Fall ist für mich in der Tat das historische Setting, da der Konflikt zwischen dem einnehmenden Italien und seiner widerspenstigen Eroberung Südtirol hier voll zum tragen kommt und beleuchtet wird. Das hier Attentate verübt wurden und die Polizei meist aus dem Süden besetzt und dadurch der Konflikt verstärkt wurde, war mir bis dato unbekannt. Auch die sprachlichen Barrieren, die selbstredend noch in den 60er Jahren vorhanden waren und bis heute sind, zeigen das Feingefühl der Autorin.

Die Autorin, die hier unter dem Pseudonym Gianna Milani schreibt und Südtirol als ihre Wahlheimat sieht, kennt sich sichtlich mit der Gegend und deren Geschichte aus. Eine Kennerin.

Der Fall ist aus meiner Sicht nicht ganz trivial, aber auch nicht spektakulär: solide Aufklärungsarbeit zum Mitraten. Mir hat es Spaß gebracht beim Lesen. Nur so viel: Es gibt eine Leiche, den Maler Carlo Colori der tot in einem Grand Hotel gefunden wird. Bei der einen Leiche bleibt es nicht, denn bei einem anderen Grand Hotel, in Cortina d’Ampezzo findet man eine zweite Leichen. Ob das zusammenhängt und wie ist euer Vergnügen beim Lesen.

Ich würde mich über einen zweiten Fall freuen nach ‚Commissario Tasso auf dünnem Eis‘ vielleicht ein Mord im Frühling?