Rezension

Kulinarischer Nordfriesland-Krimi mit Insel-Charme und sympathischen Charakteren und eine wunderbare virtuelle Reise nach Pellworm! Mörderisch gut.

Krabbenchanson - Die Inselköchin ermittelt -

Krabbenchanson - Die Inselköchin ermittelt
von Lili Andersen

Bewertet mit 5 Sternen

Louise, Tante Fine, Esel Sture und was ein Küchentisch mit all dem zu tun hat… ;-)

Kleiner Hinweis vorab: ich schildere meine Eindrücke aus der Sicht einer Leserin, die schon wiederholt auf Pellworm Urlaub gemacht hat und die Insel ziemlich gut kennt. Die Erlebnisse der Protagonistin Louise führen mich also momentan "nur" virtuell auf die Insel, durch die detaillierten Schilderungen kommt es mir aber so vor, als sei ich da.

Die Französin und titelgebende Inselköchin Louise, ihre Patentante Fine, in deren Haus auf Pellworm sie ihr gebrochenes Herz kurieren möchte, der Inselpolizist Mommsen und zahlreiche andere, vorwiegend ;-) sympathische Charaktere machen im Zusammenspiel mit dem zweiten Hauptdarsteller, der nordfriesischen Insel Pellworm, und den kulinarischen Zutaten diese kriminell gute Geschichte zu einer mehr als lohnenswerten Reise, auch wenn diese nur im Kopf stattfindet. :-)

Die Beschreibungen lassen mich die Geschehnisse miterleben, als wäre ich gerade selbst auf der Insel, und lassen ebenso wie die lokaltypischen Namen wie z.B. der des Inselpolizisten Momme Mommsen (da muss ich gleich an Knud Knudsen denken, den tatsächlich existierenden Wattführer von Pellworm und deutschlandweit einzigen Wattpostboten) eine gute Recherche erkennen.

Während mich die kriminalistischen und teils dramatischen Ereignisse fesseln, so dass ich unbedingt weiterlesen will, um mehr zu erfahren, lerne ich in angenehm in die Geschichte eingebundenen Exkursionen etwas die Entstehung der Inseln und Halligen, über Deichbau und Sturmfluten und – wie könnte es anders sein – mehr über Fines schmackhafte Hausmannskost und Louises Leckereien.

Die Ausgewogenheit zwischen Mördersuche und Gedankenspielen, Erkundigungen auf Pellworm und dem Kontinent (wie die Insulaner das Festland nennen), ernsthaften Gesprächen und amüsanten Zwischenfällen empfinde ich als sehr angenehm. Und Dreh- und Angelpunkt dabei ist und bleibt Fines Küchentisch. ;-)

Und sobald Louise in Fines Küche anfängt, zu zaubern, mit Porren, Lammburgern und Kartoffeln, spüre ich, wie sich ein kleines Hungergefühl ;-) einschleicht und mir das Wasser im Munde zusammenläuft.

Man erfährt Pellworm mit allen Sinnen!

Und nun warte ich ungeduldig und freue mich auf den nächsten Band, in dem „Die Inselköchin ermittelt“: „Austern Surprise“! ;-)