Rezension

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Kult zur Weihnachtszeit

Der kleine Lord - Frances Hodgson Burnett

Der kleine Lord
von Frances Hodgson Burnett

Bewertet mit 5 Sternen

Für mich gehört zur Weihnachtszeit "Der kleine Lord" dazu, wie Vanillekipferl, Blätterkrokant oder auch "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Beim Lesen des Buches konnte ich mich wieder einmal in eine echte Wohlfühlstimmung versetzen und mich ganz auf Weihnachten einlassen. Bemängeln möchte ich, das 112 Seiten einfach viel zu schnell gelesen sind, denn "Der kleine Lord" ist einfach eine so liebreizende Person, das ich gerne noch mehr und noch mehr Seiten gelesen hätte. Der Film ist eindeutig Kult und da ich ihn schon sehr oft gesehen habe, kamen mir beim Lesen immer wieder die Bilder in den Sinn und es war einfach herrlich.

Ich gehe davon aus, das ihr den Film oder vielleicht auch das Buch kennen werdet, daher werde ich heute einfach mal spoilern was das Zeug hält, weise natürlich an dieser Stelle noch einmal exakt darauf hin, da es eher untypisch ist für meine Rezensionen. 

Cedric ist 7 Jahre alt und meiner Meinung nach sehr reif für sein Alter, da er ohne Vater aufwächst und dennoch in einem Zuhause aufwächst, in der die Liebe sehr großgeschrieben wird. Seine Mutter ist trotz des Verlustes ihres Ehemanns eine sehr warmherzige Frau und dabei auch sehr klug, denn als Cedric in das Herrenhaus seines Großvaters zieht, ohne seine Mutter wohlbemerkt hat sie nie ein schlechtes Wort über dessen Großvater fallen lassen. Cedrik kann so also völlig unvoreingenommen seinem Großvater entgegentreten und so wie es auch uns als Leser ergeht, erwärmt der kleine Lord Fauntleroy sein Herz. Cedrik sieht in ihm einen Wohltäter, der für andere sorgt und nicht den Tyrannen, den die anderen in ihm sehen. Die Gicht hat ihn zu einem unangenehmen Zeitgenossen werden lassen. Der Graf erscheint als gefühlskalt und taut durch Cedrik immer mehr und mehr auf. Natürlich sind es auch die Mütter die einen Großteil dazu beitragen, das sich ihre Kinder zu echten Prachtkerlen entwickeln das muss auch der Graf erkennen und irgendwann kann auch er seine Bedenken der Witwe seines Sohnes gegenüber über Bord werfen.

Ich bin in diese Geschichte regelrecht verliebt, denn obwohl Cedrik nun über echten Reichtum verfügen könnte, erinnert er sich immer und immer wieder an diejenigen, die seine Kindheit in Amerika geprägt haben und zwar sind dieses Dick der Stiefelputzer und Mr. Hobbs der Besitzer eines Gemüselädchens (Krämerladen), nicht zu vergessen die Apfelfrau und andere arme Menschen, die sich als Bittsteller an seine Mutter wenden. Auch diese vergessen Cedric nicht, denn scheinbar ist es diesem Kind möglich sich überall in die Herzen der Menschen zu brennen, die ihm begegnen. Mr Hobbs und auch Dick sind letztendlich auch diejenigen, die aufklären, das Cedric Lord Fauntleroy bleibt und der Graf einer Intrige aufgesessen ist.

Wir treffen hier natürlich auch auf Armut, Schmutz und Krankheit, die aber durch den kleinen Lord verbessert wird, denn er setzt sich für die Menschen seiner Umgebung ein. was natürlich darauf hinweist, das er ein wirklich großes Herz hat. Auch der Graf beginnt sich zu verändern, denn zum ersten Mal ist er Liebe fähig. Mich wundert es nicht, denn ich habe schon gleich auf den ersten Seiten des Buches Cedric in mein Herz geschlossen.

Vielen, vielen Dank an den Verlag, für die Neuauflage dieses wunderbaren Buches, welches mich Jahr um Jahr immer wieder begleiten wird. Es ist zum heulen schön und hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern.

Natürlich eine Leseempfehlung!