Rezension

Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit

Glasgow Girls -

Glasgow Girls
von Susanne Goga

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wenn man es sich überhaupt leisten kann, sich dieser zu widmen - das erfährt Olivia, ein junges Mädchen aus rechtschaffenem, aber alles andere als wohlhabendem Glasgower Haus, das nach dem frühen Tod ihres Vaters zunächst einmal zurückrudern muss. Hatte sie vorher Aussichten auf den Besuch einer höheren Schule, soll sie sich nun so schnell wie möglich in Lohn und Brot begeben, um so zum Familienunterhalt beizutragen.

Doch sie will mehr und sucht sich eigenständig einen Job in einem hübschen Cafe, in dem sie vollständig ausgebildet wird im Beruf der Kellnerin. Und mehr noch - nachdem die Besitzerin Olivias Begabung als Künstlerin entdeckt hat, finanziert sie ihr doch tatsächlich eine Ausbildung an der lokalen Kunstschule, einer Ausbildungsstätte mit gutem Ruf. Doch längst nicht alles läuft so glatt, wie Olivia es sich erhofft - ob sie es schafft, diese Schule zu beenden und im Kunstbetrieb Fuß zu fassen?

Ein anregender, eindringlicher und zudem unterhaltsamer historischer Roman, in dem man auch viel über die Stadt Glasgow am Ende des 19. Jahrhunderts und die Lebensverhältnisse dort. Ein weiteres Thema, das detailliert behandelt wird, ist die Situation der Frauen in Irland in jener Zeit. Einzig eine Entwicklung eher zum Ende hin hat mich etwas gestört und im Lesefluss beeinträchtigt, da ich sie als unpassend empfand. 

Insgesamt jedoch ist dies ein ausgesprochen empfehlenswerter Roman mit allem Zipp und Zapp!