Rezension

Kunstraub

Die Verbrechen der anderen -

Die Verbrechen der anderen
von Frank Goldammer

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch ist in der Wendezeit in Dresden verortet. Ein Gemälde wird in der Gemäldegalerie durch eine Kopie ersetzt und das Original ist verschwunden. Stasiverstrickungen werden vermutet. Und damit beginnt eine Räuberpistole, wo es den Ermittlern, aber auch dem Leser, schwerfällt den Überblick zu behalten. Parallel wird der Fall eines verschwundenen jungen Mannes, der als Grenzer einen Republikflüchtling erschossen hat, behandelt. Dieser Fall wird aber eher nebenher behandelt.
Der Schwerpunkt des Buches liegt in den Beziehungen der Protagonisten und der Darstellung der Verhältnisse in der Wendezeit. Die Kriminalfälle werden eher nebenher behandelt. Zumal sich die Kommissare nicht gerade geschickt anstellen. Dem Autor gelingt es sehr gut, die Stimmung in dieser Zeit einzufangen. Die alte Ordnung hat sich aufgelöst und was die Zukunft bringt, weis keiner. Die Angst vor der Stasi ist noch da, aber genauso haben die ehemaligen IMs haben Angst vor Vergeltung. Und jetzt mischen auch noch die Wessis mit. Die Beschreibung der Personen war sehr gut. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen.
Das Buch ist als Milieustudie sehr treffend, als Krimi eher langweilig und verworren.
Ich gebe dem Buch 4 Sterne weil es in meiner Heimatstadt spielt und der Autor die Zustände in der Wendezeit sehr gut beschrieben hat. Er hat sie genau wie ich in dieser Zeit in Dresden gelebt. Der Kriminalfall hat höchstens 3 Sterne verdient.