Rezension

Kurzweiliger Roman über die Suche nach dem Traummann

Traummann aus der Zukunft
von Merelie Weit

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Emilia ist festgefahren in ihrem Leben. Eine ausgewaschene Ehe, ein mausgraues aussehen, ein Heimchen am Herd. Das ändert sich, als sie mit ihrer Freundin eine Wahrsagerin trifft, die entgegen ihrer sonstigen Einstellung mal richtige Details über Emilias Zukunft verrät ... über ihren Traummann. Und Details und eine Adresse liefert sie gleich mit. Zu schön um wahr zu sein? Leider nicht .. denn noch ist Emilias Zukunft nicht da, und während es zu ihrer fixen Idee wird, ihren Traummann zu treffen und kennenzulernen, tut das Schicksal einfach alles, das es nicht funktioniert .. denn die Zeit ist noch nicht reif. Doch nach und nach verändert sich dafür Emilias Leben, ohne dass sie es zunächst wirklich begreift und ihr wird klar, dass das, was sie hier lebt nicht ihr Leben ist.

Meine Meinung:
 Also ich gebe zu, die Begegnungen mit der Wahrsagerin haben mich ab und an etwas irritiert ... erst am Ende habe ich eigentlich das ganze Ausmaß verstanden und ich muss sagen, es war schon sehr pfiffig ausgedacht und zeigt wieder einmal, dass man das Schicksal nicht überlisten kann und das alles scheinbar genau so eintrifft, wie es soll .. und am besten ist dabei, wenn man gar nichts davon weiß.

Ich fand es schön mitzuerleben, wie Emilia aufwacht aus ihrem Dornröschenschlaf, wie sie nach und nach ihr Leben in die Hand nimmt ohne Angst vor den Konsequenzen. Und dass sie hier und da mal wieder rückfällig wird, macht sie dabei nur umso echter und auch liebenswerter.

Emilias Mann Bernhard fand ich ehrlich gesagt zum würgen .. was ein Warmduscher und dabei noch so was von arrogant und anmaßend ... ich kann gar nicht verstehen, was Emilia an ihm fand. Er ging mir im Laufe des Buches mehr und mehr auf den Geist, allerdings war das wohl auch genau so von der Autorin beabsichtigt.

Was ich mich wieder einmal gefragt habe, und die Frage hab ich mir im Leben auch schon öfter gestellt, ist, warum Frauen eigentlich so eine panische Angst vor dem Alleinsein haben. Warum muss man eigentlich jeden Mann festketten wollen, der nicht bei drei auf den Bäumen ist und den alten erst dann loslassen, wenn der Neue im Rahmen steht? Sicherlich .. es ist bestimmt kein Lebensziel ein Single zu sein, aber ein bisschen mehr sollten sich manche Frauen schon wert sein.

Ich fand den Roman sehr erheiternd und auch sehr kurzweilig, die Seiten verflogen und nicht selten musste ich über Emilias Treiben lachen .. Eine weitere sehr nette Erscheinung war übrigens ihr fünfzehnjähriger Sohn Jo, den ich von Anfang an mochte, den ich aber teilweise für sehr reif für sein Alter fand. Das hat mir wirklich gut gefallen. Mal keine zusätzliche Problemfigur.

Fazit:
Ein kurzweiliger Roman über die Suche nach dem Traummann, während man gleichzeitig versucht, sein Leben in Sicherheit zu wiegen .. und doch hier und da kleine Ausbruchsversuche unternimmt - sehr zum Unwillen des verstaubten Partners, der sein ruhiges, bequemes Leben in Gefahr sieht.