Rezension

Lässt als Abschluss der Reihe einiges offen

Shadowdwellers 03. Sagan - Jacquelyn Frank

Shadowdwellers - Sagan
von Jacquelyn Frank

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Sagan" enthält zwei Liebesgeschichten - zuerst die von Sagan, einem Bußpriester, und Valera, einer Hexe und dann die von der Kanzlerin Malaya und ihrem treuen Leibwächter Guin.

Die Geschichte von Sagan und Valera hat mir gut gefallen; die beiden kommen sich ganz unkompliziert näher, was ich erfrischend fand, und die Autorin hat trotz der kurzen Zeit, die sie miteinander verbringen, die innige Verbindung zwischen ihnen gut dargestellt. Die Probleme, die wegen ihrer Beziehung zu erwarten sind, wurden ebenfalls thematisiert, allerdings ging das ein bisschen zu schnell. Sagan darf mit keiner Frau intim werden, die nicht seine Dienerin ist, und sein innerer Konflikt hätte besser herausgearbeitet werden können. Ich fand es schade, dass man nicht mehr über ihr gemeinsames Leben zusammen erfahren hat, da die Romanze der beiden nur etwa ein Drittel des Buches einnimmt und damit alles rasch abgehandelt wurde. Trotz dieser Kritik mochte ich die beiden zusammen und die Liebesgeschichte war zu großen Teilen gelungen.

Zwischen Malaya und Guin sind die Verhältnisse um einiges komplizierter, nicht zuletzt durch das Heiratsgesetz, das angewandt werden soll, um die Kanzlerin zu vermählen. Guin, der seine Herrin seit Jahrzehnten heimlich liebt, kann damit verständlicherweise nicht umgehen, schon gar nicht, als die beiden sich näher kommen und er glaubt, dass er sie nur für kurze Zeit haben kann. Ihre Romanze ist leidenschaftlich und voller Zerrissenheit. Gerade Guins Gefühlskampf war eindringlich dargestellt und die Konflikte zwischen ihnen haben gut zu den Persönlichkeiten der Charaktere und den äußeren Umständen gepasst. Man hat die ganze Zeit auf ein glückliches Ende für die Beziehung gehofft, obwohl es lange düster aussieht. Auch die Geschichte der beiden hat mir gefallen, allerdings fand ich es schade, dass Malayas Zwillingsbruder keine größere Rolle spielte, was ich aufgrund des engen Bandes zwischen ihnen erwartet hätte.

Neben den beiden Liebesgeschichten gibt es noch den Handlungsstrang um die große Verschwörung gegen die Regierung, die seit dem ersten Band eine konstante Bedrohung war. In diesem Buch müssen die Figuren erneut teils schreckliche Verluste erleiden und um ihr Leben kämpfen. Acadians Identität war für mich schnell offensichtlich, die Charaktere mussten dagegen leider einiges durchstehen, bis sie sie enttarnen konnten. Der Autorin ist es dadurch gelungen, bis zuletzt Spannung aufrecht zu erhalten.

Obwohl die Verschwörung aufgeklärt wurde, habe ich aber nicht das Gefühl, dass die Reihe zu hundert Prozent abgeschlossen ist. Gerade in Bezug auf die Paare aus den ersten beiden Bänden bleibt einiges offen, die Regierung erscheint kaum stabil und nachdem die Kanzlerin ihr Glück gefunden hat, hätte ich mir auch für Tristan eine große Liebe gewünscht. Deshalb mochte ich zwar das Buch "Sagan" gerne, doch es ist für mich kein richtiges Ende für die Schattenbewohner, und ich kann 'nur' 3,5/5 Sternen vergeben.