Lässt den Politiker deutlich authentischer wirken!
Bewertet mit 4 Sternen
“Zwischen zwei Leben” war mein erstes Buch, das ich im Dezember gelesen habe. Ich habe es mir gestern aus unsere Stadtteilbibliothek ausgeliehen und habe es mehr oder weniger in einem Rutsch durchgelesen.
“Respice finem” (bedenke das Ende) ist einer der Leitsätze, der sich wie ein roter Faden durchs Buch zieht und er passt inhaltlich zum Thema. Die Zahl 17 war schon immer eine wichtige Zahl in Westerwelles Leben. An einem 17.9 (2010) ehelichte er seinen Freund, 17.12 übergab er seinen Posten an seinen Nachfolger und am 17.6.2014 erfuhr er per Zufall, dass er an Leukämie erkrankt sei. An diesem Tag hätte Westerwelle am Miniskus operiert werden sollen aber da seine Blutbild auffällig war, musste diese OP abgesagt werden.
Wie viele andere Krebspatienten vor ihm, durchläuft Westerwelle alle notwendigen Untersuchungen, die Chemotherapie mit gleichzeitiger Bestrahlung. Im Verlauf der Therapie wird klar, dass eine Chemotherapie alleine nicht reichen wird und Westerwelle eine Stamnzelltransplantation benötigt.
Mit berührenden Worten erzählt Westerwelle von all seinen Höhen und Tiefen während der Behandlung. Dabei drückt er zu keinem Zeitpunkt auf die Tränendrüse. Ich war ehrlich gesagt erschüttert, als ich las, wie Guido Westerwelle auf Station von einem gierigen Reporter bedrängt wurde. Wie tief muss man sinken, dass man die Privatsphäre eines schwerkranken Patienten nicht respektieren kann.
Ich fand es sehr bewegend, dass Westerwelle immer auf die Unterstützung seines Mannes hoffen konnte und dieser ihn bei allem begleitet hat.
Durch die Medien wirkte Westerwelle immer ein bisschen distanziert auf mich. Durch das Buch wirkt er nun viel greifbarer und authentischer. Ich bin ja kein großer “Fan” unserer Bunderkanzlerin aber durch ihr Interesse an Guido Westerwelle während des Krankheit, wirkt selbst sie ein bisschen sympathischer als sonst.
Obwohl ich anfangs mit dem Buch nicht so recht warm, konnte ich das Buch ab dem 2. Kapitel nicht mehr aus der Hand legen. Es hat mich zu tiefst berührt und ich wünsche Westerwelle, dass der Krebs auf keinen Fall zurück kommt. Daher bekommt das Buch auch fünf von fünf Sternen und eine klare Leseempfehlung