Rezension

Lässt Laien ratlos zurück

Das goldene Tor zum Leben - Franz Renggli

Das goldene Tor zum Leben
von Franz Renggli

Bewertet mit 1.5 Sternen

Das Buch stellt die These auf, dass die Persönlichkeit eines Menschen bereits im Mutterleib geprägt wird. (Unbewusste) Ablehnung des ungeborenen Kindes durch die Eltern und traumatische Erfahrungen bei der Geburt führen daher zu einer Reihe von psychischen und physischen Störungen, die den Menschen bis ins Erwachsenenleben hinein beeinträchtigen können, so dass er seine Traumata und Ängste auf die eigenen Kinder und somit in die nächste Generation überträgt.

Es wird auch auf die Klinikgeburt eingegangen, auf Schmerzmittel, Zangengeburt und Kaiserschnitt, und was es bewirken kann (Bonding-Probleme, Betäubung des Kindes bis Tage nach der Geburt etc.), allerdings eher oberflächlich im Vergleich zu anderen Büchern zum entsprechenden Thema.

Ein Ausbruch aus diesem Kreislauf aus Traumatisierung und Weitergabe an die eigenen Kinder wird anhand von Beispielen aus dem Therapiealltag des Autors erklärt. Es wird gezeigt, wie Kinder und Erwachsene ihre Traumata erkennen und überwinden können. Allerdings braucht es dazu einen entsprechenden Therapeuten. Das Buch ist kein Selbsthilfebuch!

Manche Aussagen sind für Betroffene allerdings schon sehr heftig, z. B. dass Frauen, die sich eigentlich ein Kind wünschen, wegen ihrer Traumatisierung unbewusst deswegen nicht schwanger werden können/wollen, weil sie ihr Kind ablehnen. Oder dass seelische Probleme oder Stress in der Schwangerschaft für viele viele Störungen beim Kind verantwortlich sind, die in einer langen Liste aufgezählt werden (auch wenn vorne drinsteht, dass den Eltern die Schuld nicht zugeschoben werden soll, weil es gesellschaftlich bedingt ist, ist das schon ein harter Brocken).

Auch wird das Buch zum Ende hin für meinen Geschmack doch zu sehr esoterisch (Reinkarnation, Seelen, die sich ihre Eltern aussuchen oder halt eben nicht, bei Fehlgeburt etc.). Sehr schade, da es den wissenschaftlichen Ansatz vom Anfang zerstört und man als Betroffene doch recht ratlos zurückgelassen wird.

Kommentare

Kitty Catina kommentierte am 04. Juli 2014 um 16:43

Ich habe das Buch auch noch hier rum liegen und komme irgendwie nicht weiter! Ich fand das Thema eigentlich sehr interessant, aber das ist mir alles zu viel Bla Bla Bla ...