Rezension

Lakonisch erzählter Tiefsinn

Sophia, der Tod und ich - Thees Uhlmann

Sophia, der Tod und ich
von Thees Uhlmann

Bewertet mit 5 Sternen

Alltagsbeobachtung, liebevoller Blick, Humor, Abschließen im Guten, das Buch hat alles. Alles, was es für ein gutes Buch braucht.

Wer seinem eigenen Tod begegnet, kann auch mit ihm Kaffetrinken. Klingt profan, ist aber echte Philosophie.

Wie sich Thees Uhlmann dem Tod schreibend nähert, ist grandios. Das Sterben, obwohl es die ganze Zeit genau darum geht, ist an keiner Stelle des Buchs das bestimmende Thema.
Nein:
Der liebevolle Blick auf die Menschen,

dieser Schalk im Nacken beim Schreiben,

der spröde nordische Humor,

diese unglaubliche Beobachtungsgabe für Alltagsituationen und

die Fähigkeit, solche ungekünstelt und ohne Übertreibung einfach hinzuschreiben, ohne je einen Menschen bloßzustellen, sondern im Gegenteil als liebens_würdig,

diese Lebensfreude, Menschenliebe und

die Bereitschaft, nicht nur das Ende anzunehmen, sondern auch, es am Ende gut hinzukriegen

 

- und das tatsächlich ganz ohne Schwere und gleichzeitig ganz ohne Oberflächlichkeit - -

Ok, über die Szenen mit den blauen Flammen kann man geteilter Meinung sein. Meine dazu ist: Tat nicht Not, kann aber dieses wundervolle Buch nicht ruinieren. Denn inmitten der Flammen geht es um ein ganz bestimmtes Festhalten...
lest selbst.
Es lohnt, das ist eins der schönsten Bücher, die ich zuletzt lachend gelesen habe.