Rezension

Langatmige Geschichte über eine interessante Frau

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen -

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen
von Kerri Maher

Bewertet mit 2 Sternen

Die Hollywood-Prinzessin und der echte Prinz: Gefreut habe ich mich auf eine Art Roman-Biographie mit fiktiven Elementen. Gelesen habe ich aber etwas ganz anderes. Ein amerikanisches Mädchen aus wohlhabender Familie, die ihren Traum von der Bühne verwirklicht. Soweit, so gut. Ihr Weg dahin ist fast ausschließlich beschrieben mit irgendwelchen Liebschaften. Die eine oder andere Geschichte mag ja noch angehen, aber ganze Kapitel langatmig damit zu füllen, ist weder interessant noch hat es eine Bedeutung. Ihre Arbeit am Theater, ihr Ehrgeiz und später dann ihre Filme, bekannte Kollegen, Hitchcock. Dies alles ist angerissen, kommt aber viel zu kurz.   

Grace Kelly, die spätere Fürstin Gracia Patricia von Monaco: Bis es soweit war im Buch, musste ich lange warten. Was ich dann zu lesen bekam, war zunächst der komplett erfundene Briefwechsel zwischen ihr und Rainier und später dann ihre devote Rolle als Ehefrau. Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt, aber so habe ich die Bilder von damals nicht in Erinnerung. Rainier hat in seiner Zeit das Fürstentum zu sehr viel Glanz verholfen und Gracia Patricia hatte einen entscheidenden Anteil daran. Sie war eine strahlende, selbstsichere Frau, musste sich in ihre Rolle natürlich erst einleben, die französische Sprache perfekt lernen, um die nötige Sicherheit zu gewinnen. Gefreut hätte ich mich, mehr von ihrer Arbeit als Repräsentantin zu lesen, die ihre wohltätigen Aufgaben erfüllt und von den Monegassen durchaus geschätzt und geliebt wurde.

Das Buch habe ich zwischendurch weggelegt, was ich sonst eher nicht mache. Das Leben von Grace bestand bestimmt nicht überwiegend aus  totalen Belanglosigkeiten. Es plätschert so dahin, sagt nichts aus. Natürlich gibt es in jedem Leben diese Phasen, aber müssen die so endlos beschrieben werden?  

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen hat mich so gar nicht überzeugt. Große Literatur habe ich nicht erwartet, doch aber kurzweilige Episoden aus ihrem Leben sowohl als Schauspielerin als auch als Fürstin von Monaco. Dieses Buch wird ihr leider nicht gerecht.