Rezension

Langes Buch, manchmal zu lang

Magdalena 01. Die Wundärztin - Heidi Rehn

Magdalena 01. Die Wundärztin
von Heidi Rehn

Bewertet mit 3.5 Sternen

Magdeburg, Ende Mai 1631. Die junge Madgalena wird von einem jungen Mann aus der brennenden Stadt gerettet. Bei ihrem Vater angekommen, verbietet der Mann seiner Tochter den Umgang mit Eric Grohnert, eine Entscheidung, die Magdalena nicht verstehen kann.
Jahre später trifft sie den ausgebildeten Zimmermann in Freiburg wieder, und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Sie können einige Tage ihre Liebe ausleben, doch Eric wird bei einem Überfall der Franzosen verschleppt. Zurück bleibt Magdalena, die zu allem Überfluss auch noch schwanger ist.
Erst weitere zwei Jahre später treffen sich die Geliebten wieder, doch ihre Liebe steht unter keinem günstigen Stern. Es steht noch eine weite Reise an, bevor sie endlich zueinander finden können.
Dieses Buch habe ich mir gekauft, weil eine Kommilitonen es auch gelesen hat, und wir zusammen in einer Übung zu Auswirkungen des 30-jährigen Krieges sitzen. Anders als erwartet, ging das Buch aber sehr sehr nebensächlich um den Krieg, im Vordergrund stand die Tätigkeit von Magdalena als Wundärztin. Laut dem Nachwort von Heidi Rehn war das auch ihre Absicht. Sie wollte nach Aufzeichnungen die Aufgaben von Frauen im Kriegstross darstellen. Dieses Vorhaben ist ihr auch sehr gut gelungen, fand ich.
Dennoch war das Ende des Buches für mich etwas unbefriedigend. Bereits auf Seite 600 hatte ich genug von dem Hin- und Her mit Magdalena und Eric, denn ich bin wirklich kein Fan von verpassten Liebschaften. Was ironisch ist, weil ich selbst eine Geschichte schreiben wollte, in der sich zwei Verliebte ständig verpassen… ?!
Ich hab also immer wieder vorgeblättert. Es war viel zu nervig, Magdalena bei den Schweden, Eric kurz vor der Stadt, Magdalena auch fast vor der Stadt, andere Schweden haben sie aufgegriffen, anderthalb Jahre später kann sie endlich weg, Eric ist nicht mehr vor der Stadt, der andere Verehrer von Magdalena nippelt eben mal so ab, dabei hatte sich Magdalena gerade für ihn entschieden…
Vielleicht hätte ich es besser ertragen, wenn es nicht schon kurz vor zwei Uhr nachts gewesen wär...
Insgesamt, wie ich schon schrieb, hat Rehn die Arbeit im Tross gut dargestellt, auch die Rolle der Frau in dieser Zeit wurde gut beschrieben. Vielleicht lese ich das Buch nochmal, also ist die Sache mit der Liebe und den Wirrungen wohl verschmerzbar.