Rezension

Lansquenet

Himmlische Träume - Joanne Harris

Himmlische Träume
von Joanne Harris

Bewertet mit 4 Sternen

Von Joanne Harris habe ich schon einige Bücher gelesen und da mir "Chocolat" als Film und auch als Buch in sehr guter Erinnerung geblieben ist, war es mir eine Freude mich auf Vorablesen auf den dritten Roman rund um Vianne und Roux und dem Städchen Lansquenet zu bewerben. Frankreich, insbesondere die sinnliche Sprache fasziniert mich immer wieder aufs Neue und auch "Himmlische Wunder" konnte mich mehr als begeistern. Es ist ein Buch in das man sich hineinlesen muss. Kein Buch für eben mal zwischendurch, da es voller Farben, Sinnlichkeit, Traditionen und Pralinen ist. Pralinen, die mich schon in "Chocolat" begeistern konnten. Es ist so als würden sie mir tatsächlich auf der Zunge zergehen und ich hätte mir fast noch ein klein wenig mehr davon gewünscht.

Vianne, die einen Brief von Armande bekommt, nachdem diese gestorben ist, verlässt mit ihren beiden Töchtern Paris um sich wie von Armande gewünscht um die Pfirischbäume zu kümmern. Auf den ersten Blick hat sich in Lansquenet nicht wirklich etwas verändert, aber auf den zweiten Blick sieht dann alles doch ganz anders aus, denn es weht ein anderer Wind als Jahre zuvor, selbst der Priester Francis Reynaud hat sich verändert. Er ist um einiges menschlicher geworden, dennoch ist eine gewisse Spannung zwischen ihm und Vianne zu spüren.

Wir tauchen abwechselnd in die Gedanken, den Zwiespalt von Vianne und Francis kennen und bekommen nach und nach einen Blick dafür, was in Lansquenet vorgeht. Katholizismus und Maghrebiner kämpfen lautlos miteinander und Vianne steht wieder einmal zwischen den Stühlen. Ein Selbstmordversuch eines jungen Mädchens bringt Francis und Vianne ein klein wenig näher zusammen.

Es ist ein sehr einfühlsames Buch, welches Traditionen belichtet und sie vielleicht ein klein wenig verständlicher macht oder eben auch unverständlicher, wie man es eben betrachten möchte.

Vianne kann wieder einmal glänzen und macht sich wieder einmal sehr sympathisch, weil sie einfach so lebendig und liebenswert bleibt trotz aller Anfechtungen, der sie sich stellen muss. Ich habe das Lesen genossen und dabei die Kinder Anouk und Rosette besonders in mein Herz schließen können.

Da es an mir komplett vorbei gegangen ist, das es auch einen zweiten Band gibt "Himmlische Wunder" steht für mich fest, das ich diesen Band auch unbedingt lesen möchte, da ich Viannes und Roux Leben in Paris gerne weiterverfolgen möchte. In "Himmlische Träume" wird zwar hin und wieder auf das Leben nach Lansquenet eingegangen, aber ich hatte dennoch das Gefühl etwas sehr wichtiges verpasst zu haben.

Von mir eine Leseempfehlung für "Himmlische Träume" an alle die gerne träumen und dem Duft von Pfirischbäumen nicht widerstehen können.