Rezension

Lavendelküsse - eine sinnliche Reise ins Reich der Fantasien

Lavendelküsse - Felicity La Forgia

Lavendelküsse
von Felicity La Forgia

Meine Meinung – ein persönlicher Eindruck

Die Romanfiguren

Im Zentrum der Geschichte stehen Hannah Engelmann und Sylvain Grenier. Beides sind sehr stark gezeichnete Figuren, die schon von Beginn an die Protagonisten Rollen für sich beanspruchen und auch sehr gut auszufüllen wissen.
Hannah, der weibliche Teil ist dabei genau das Gegenteil von Sylvain, was sicherlich von den beiden Autorinnen so gewollt ist.

“Schwarz wie weiß, hell wie dunkel, unsicher wie selbstsicher.”

Ich persönlich finde, dass es den Autorinnen sehr gut gelungen ist Hannah mit der notwendigen Tiefe ihres Charakters glaubwürdig darzustellen. Ich nehme ihr ihre Verlegenheit, ihre Unsicherheit aber auch die Aufregung und die Angst die sie in manchen Situationen zuweilen fühlt absolut ab. Ich denke, dadurch gelingt es mir auch sofort eine positive Bindung zu der Figur aufzubauen und mich zusammen mit ihr auf das Abenteuer einzulassen.

Sylvain Grenier, ist der männliche Part zu Hannah und verkörpert das andere Extrem. Selbstgefällig, selbstbewusst, redegewandt und weltmännisch präsentiert sich der smarte Herr Grenier mir als Leserin. Die geheimnisvolle Aura, welche die Autorinnen um ihn herum kreiert haben, hat mich als Leserin lange Zeit verunsichert und zweifeln lassen. Dennoch war die Aura absolut glaubwürdig und hat dem Roman einen zusätzlichen verwegenen Touch verliehen. Ich denke mir, so manch eine Leserin wünschte sich zuweilen einen  eigenen Herrn Grenier. Das zwischendurch immer mal wieder eine ganz andere Nuance seines Charakters zum Vorschein kam, machte ihn in meinen Augen herrlich menschlich wie maskulin.

Die anderen Charaktere in dem Buch verblassen ein bisschen vor dem Hintergrund der deutlich gezeichneten Protagonisten. Haben sie aber ihre Rolle zu spielen und müssen agieren oder interagieren, tun sie das authentisch und der jeweiligen Szene angemessen und angepasst.

Die Handlung, die Geschichte und Erzählweise

Die Handlung ist ganz klar die eines erotischen Romans. Sowohl deutliche Szenen, als auch immer wieder eingestreute Andeutungen im Verlauf des Romans machen den Leser direkt zu Beginn darauf aufmerksam – sollte er den Hinweis auf dem Cover nicht gesehen haben. Zunächst ahnt der Leser nicht, welche Richtung der Roman nehmen wird, aber gezielte Anspielungen der Figuren in den Szenen und Dialogen untereinander, lässt auch diese schnell erkennen. Die Handlung ist dabei keineswegs flach oder vulgär, sondern auf eine besondere Art und Weise anregend und sinnlich beschrieben. Die beiden Autorinnen finden besondere Worte der Zärtlichkeit und Liebe für die Situationen zwischen den beiden Hauptfiguren, die ich so in der dieser Form noch nicht gelesen habe und die mir ausgesprochen gut gefallen haben. Zu Beginn komme ich mir dadurch so vor, als ob ich das Abenteuer zusammen mit Hannah begehe und ich bin Seite für Seite gespannt was mich als Nächstes erwartet. Die Szenen regen die Fantasie des Lesers auf eine besondere Art und Weise an, und selbst wenn man mit dieser Art der Erotik noch nicht in Berührung gekommen sein sollte, ist man keinesfalls abgestoßen von den Szenen, die einem die Autorinnen in dem Buch anbieten.

Die Geschichte kam mir zu Beginn und auch im weiteren Verlauf des Buches vor wie eine Mischung aus Lavendelstürme (von Margot S. Baumann) , dem Parfüm (von Patrick Süskind) und Fifty Shades of Grey ( von E .L .James). Dabei fand ich genau diese Mischung aus der Provence (bzw. Frankreich), den Düften und der speziellen Erotik als sehr ausgewogen und stimmig. Von Beginn an, konnte ich Hannah bei ihrem Abenteuer begleiten und verfolgen, ihre Emotionen, Gedanken und Wünsche erfahren und miterleben und hatte so das Gefühl das Hannahs Abenteuer und Leidenschaft auch meine eigene sein könnte. Die Höhen und Tiefen der Geschichte konnten die beiden Autorinnen durch verschiedene Szenen und wortreiche Dialoge sehr gut herausstellen. Einige Wendungen in der Geschichte habe ich bei weitem nicht erwartet oder kommen gesehen, umso verblüffter war ich natürlich als ich diese lesen durfte. Interessante Geheimnisse und Andeutungen über die Vergangenheit der Beiden führten dazu, dass ich direkt zu Beginn schon so neugierig war, das ich vor lauter Spannung die ersten 180 von 323 Seiten in einem Rutsch durchgelesen habe. Doch selbst an diesem Punkt hatte ich keine leise Ahnung, wie das Ende wohl aussehen mag, so dass ich einfach gezwungen war weiterzulesen um meine Neugier, Spannung und die aufkommenden Emotionen befriedigen zu können.

Das Fazit

Die Mischung aus den verschiedenen Elementen in Zusammenhang mit der besonders glaubhaften Erzählweise und den zwei herausragenden Charakteren macht das Buch zu einem sehr lesenswerten und unterhaltsamen Buch seines Genres.

Ich habe selten in diesem Genre ein so in sich stimmiges Buch gelesen.Es hat mich auf  eine Reise der Fantasie schicken können, wie ich sie nicht für möglich gehalten habe.

Wer gerne in dem Genre unterwegs ist oder sich gerne mal so ein Buch als „Leckerchen“ gönnt, sollte auf jeden Fall zugreifen. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung.