Rezension

Lebendige Freundschaft hätte mehr Seiten verdient!

Love Alice - Nataly Elisabeth Savina

Love Alice
von Nataly Elisabeth Savina

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Protagonistin Alice ist 14 Jahre alt und verhält sich auch dem Alter entsprechend. Im Mittelpunkt der Story stehen immer wieder Konflikte des Erwachsenwerdens und der Entwicklung sowie erste Erfahrungen, darunter auch Liebe.

Trotz des Alters verhält sich Alice aber nicht naiv, zwar ist sie wiederholt trotzig, allerdings ist das bei der exzentrischen, überheblichen Diva-Manier ihrer Mutter durchaus nachvollziehbar. Alice steht zu sich selbst und zeigt neben ihrem Übermut auch Vernunft. Sie war mir sympathisch.

 

Bei ihrer Mutter war das schon ein wenig schwieriger. Ich habe bereits ihre Diven-Art erwähnt, manchmal kam sie mir ziemlich egozentrisch und arrogant vor, dennoch wird bemüht, hier auch positive Seiten aufzuzeigen und die enge Beziehung zwischen Alice und ihrer Mutter wird wiederholt aufgegriffen. Dennoch wurde ich bis zum Schluss nicht wirklich mit der Mutter warm.

Auch Cherry ist kein Charakter, der leicht zu lieben ist, da auch sie viele Ecken und Kanten hat, dennoch verbirgt sich dahinter ein liebenswertes, ja, verletzliches Mädchen, das man wie Alice irgendwie gern haben muss.

 

Das Büchlein hat nur 160 Seiten und meiner Meinung nach hätte man teilweise noch mehr daraus machen können. So scheint mir die Entstehung der Freundschaft zwischen Cherry und Alice komplett entgangen zu sein, das Ende kam mir zu rasch abgehandelt vor und bei vielen Nebencharakteren wird eine Vielschichtigkeit und weitere Rolle angedeutet, die dann aber nicht ausgearbeitet wird, sodass ich bei einigen das Gefühl hatte, dass da noch was fehlt.

Bei dem Hauptteil selbst würde ich allerdings behaupten, dass eine höhere Seitenzahl der Geschichte nur geschadet hätte.

 

Durch den Prolog werden düstere Vorahnungen erweckt, sodass das ganze Buch über trotz der eigentlich eher lockeren Story eine unterschwellige Spannung herrscht und diesbezüglich waren die Entwicklungen auch relativ vorhersehbar, was aber nicht weiter störte, da die Thematik dahinter an sich ziemlich ernst ist. Dennoch hätte man auch hier mehr darauf eingehen können.

Im Mittelpunkt steht die Beziehung zwischen Cherry und Alice, bei der die Mädchen sich auch über die Grenzen der Freundschaft hinaus tasten. Die Beziehung wird emotionell, berührend und lebendig dargestellt, sodass es Spaß machte, ihrem Verlauf zu folgen.

 

Fazit: Lebendige, außergewöhnliche Beziehung zweier Mädchen, infolge der geringen Seitenzahl hätten einige Bereiche noch besser ausgearbeitet werden können