Rezension

Lebendige Geschichte! Ein Genuss!

Die Nonne mit dem Schwert - Lea Korte

Die Nonne mit dem Schwert
von Lea Korte

Lea Korte beschreibt in ihrem historischen Roma „Die Nonne mit dem Schwert“ das Leben der Catalina de Erauso, die bereits als vierjähriges Mädchen von ihren Eltern in ein Kloster geschickt wurde.

Catalina fühlt sich hinter Klostermauern nicht geborgen und glücklich. Sie möchte mehr erreichen in ihrem Leben, es drängt sie nach Freiheit, die einer Frau in der damaligen Zeit aber nicht so einfach zuteil wurde. Schließlich fasst sie einen Entschluss: Bevor sie zur Nonne geweiht wird, flieht sie aus dem Kloster und schlägt sich fortan in Männerkleidern getarnt durchs Leben. Mit abgeschnittenen Haaren und burschikosem Auftreten fällt ihr das Leben leichter.

Kurz nach ihrer Flucht aus dem Kloster macht Catalina, nun als Francisco getarnt, die Bekanntschaft von Mikel, der ihr fortan nicht mehr aus dem Kopf geht. Eine Weile gehen die Beiden gemeinsame Wege doch dann trennen sie sich. 

Als Francisco heuert Catalina auf einem spanischen Handelsschiff an und hat als Matrose so einiges zu erleiden. Einzig dem Schiffskoch Tao Te Chen ist es wohl zu verdanken, dass Catalina nicht den Mut verliert und lernt, ihren Mann in jeder Situation an Bord zu stehen.

In Panama verlässt Catalina das Schiff und versucht sich von dort aus nach Peru durchzuschlagen.

Ihr Leben ist geprägt von vielen Reisen, Abenteuern, Kämpfen und der fortwährenden Suche nach Mikel, zu dem sie ganz besondere Gefühle entwickelt hat. Francisco und Mikel begegnen sich zwar mehrmals, aber nie gelingt es Catalina über ihre wahre Identität zu sprechen und Mikel scheint sich vor seinen Gefühlen gegenüber „einem Mann“ wohl zu fürchten.

Wenn man bedenkt, dass dieses Geschichte auf historischen Fakten beruht und Catalina als „Die Nonne Fähnrich“ im Spanien des 17. Jahrhunderts Berühmtheit erlangt hat, ist Lea Korte mit ihrem Roman über deren Leben eine fantastische Geschichte gelungen. Gekonnt versteht es die Autorin die bekannten Tatsachen mit einer frei erfundenen Liebesgeschichte zu verbinden, die dem Buch ein ganz besonderes Flair verleiht.

Die Geschichte der Catalina, deren Tarnung mehr als einmal aufzufliegen droht, hat mich begeistert. Ich konnte kaum glauben, dass sie tatsächlich gelebt hat und für ihre großen Verdienste als Soldat sogar noch eine Leibrente zugesprochen bekam. Das ist wirklich unvorstellbar und daher umso lesenswerter.

Besonders gut sind der Autorin auch die Beschreibungen der damaligen Lebensumstände und der Landschaft gelungen. Die Zeit, die Catalina gemeinsam mit ihrem freundlichen Wegbegleiter Stefano in einem Indiodorf  verbringt, möchte ich an dieser Stelle besonders erwähnen.

So lebendig ist Geschichte ein Genuss.

Copyright © 2010 by Iris Gasper