Rezension

Lebensnahe Geschichte, die sich viel zu echt anfühlt

Play & Pretend -

Play & Pretend
von Nena Tramountani

Bewertet mit 5 Sternen

Mit „Play & Pretend“ veröffentlicht Nena Tramountani das Finale ihrer „Soho-Love“-Trilogie beim Penguin-Verlag. Jeder Band erzählt voneinander unabhängig die Liebesgeschichte von einer von drei Studentinnen, die in einer WG in London wohnen. Vorwissen aus Band eins und zwei ist nicht zwingend erforderlich – gerade „Try & Trust“ hat aber einen starken Bezug zu „Play & Pretend“, sodass ich das Lesen vorab empfehlen würde.

Briony studiert Schauspiel an der Royal Academy of Dramatic Arts. Sie liebt es, wie kaum etwas anderes und ist sehr talentiert darin, in fremde Rollen zu schlüpfen. Ihr Kollege Sebastian steht ihr dabei in nichts nach – auch nicht darin, niemanden ahnen zu lassen, was wirklich im eigenen Kopf vorgeht. Im Abschlussstück ihres Studiums sollen sie ein Liebespaar spielen. Einander aber nicht hinter ihre mühsam aufrecht erhaltenen Fassaden blicken zu lassen, ist dabei sehr viel schwerer, als gedacht.

Ich habe mich sehr gefreut in diese WG zurückzukehren. Spätestens in „Try & Trust“ hatte sich Briony zu meinem Liebling gemausert und ich war jetzt sehr neugierig darauf, ihre Geschichte zu lesen.

Die beiden vorhergehenden Bände haben mir gut gefallen, es hat aber immer noch das gewisse Etwas gefehlt. Dies hat „Play & Pretend“ aber definitiv mitgebracht! Es war nicht die gewaltige Liebesgeschichte mit Herzklopfen und Tränen – die hatte ich auch nicht erwartet. Nein, es war viel besser, nämlich eine authentische, lebensnahe Erzählung, die sich jederzeit so echt angefühlt hat, dass mir das Herz ganz schwer wurde.

Eine unglaubliche Stärke des Buches ist es, wie die Autorin die Probleme und Ängste der beiden Protagonisten zum einen erklärt und zum anderen auch richtig greifbar macht mit allen (negativen) Konsequenzen. Es ist so ehrlich geschrieben und nicht verharmlost oder zugunsten der Romantik weichgespült. Das hat mich von Anfang bis Ende total gepackt.

Zusammenfassend komme ich zu 5 von 5 Sternen. Für mich ist „Play & Pretend“ das stärkste Buch der Reihe und ich bin so froh, dass ich drangeblieben bin und nicht nach dem ersten oder zweiten Band aufgehört habe. Nena Tramountani übertrifft sich mit dem Finale ihre Trilogie selbst.