Rezension

leichte Leselektüre für Zwischendurch

Ein Weihnachtswunder in New York -

Ein Weihnachtswunder in New York
von Sara Belin

Bewertet mit 3.5 Sternen

Schreibstil und Cover:
Der Schreibstil ist locker und angenehm, vermittelt an vielen Stellen eine schöne, weihnachtliche Atmosphäre, wobei die drückende Schwere durchs Buch immer wieder deutlich zu spüren ist. Das Cover vermittelt eine schöne Weihnachtsstimmung und ist passend zur Geschichte gestaltet worden.

Meine Meinung:
Leichte Lektüre über ein Weihnachtswunder, welches mit Wehmut und Trauer verwoben ist, aber auch romantische, gefühlvolle Momente nicht zu kurz kommen. Hope ist eine starke, herzensgute Frau, die nie verlernt hat zu vergeben. Trotz den widrigen Umständen führt sie ein geregeltes Leben, mit dem Blick nach vorne und guter Hoffnung, die bösen Geister der Vergangenheit abzuschütteln, bis sie davon eingeholt wird. Im Laufe des Buches macht sie eine abschliessende, innere heilende Wandlung durch. Auch David hat ein Schicksalsschlag zu überwinden und zudem einen kleinen Jungen, der ihn auf Trab hält und einen Narren an Hope gefressen hat. Ich habe die Beiden von Beginn an sympathisch empfunden. Alle Hauptprotagonisten verarbeiten ihre Trauer, die Vergangenheit auf unterschiedliche Arten und helfen sich an manchen Stellen, um über den Verlust hinwegzukommen, bis der Höhepunkt der Geschichte alle Handlungsstränge miteinander verknüpft.

Der Verlauf der Geschichte ging mir von Beginn an eher zu schnell und ich habe mich manches Mal gefragt, ob sich Menschen mit tiefen Verletzungen wirklich wildfremden Personen anvertrauen würden, auch wenn eine innere Verbundenheit zu spüren ist, aufgrund ähnlichen Schicksalsschlägen. Das erste Date, das Anvertrauen der bösen Geister, der erste Kuss, die erste Nacht – alles kommt Schlag auf Schlag. Kaum kommt Romantik auf, überschlagen sich weitere Rück- und Schicksalsschläge, die alte Muster herbeirufen und die Düsternis ins Leben zurückholen.

Der nächste Abschnitt zwischen Hope und ihrer Mutter hat mir am besten gefallen, weil er gefühlvoll und mit langsamer Entwicklung geschrieben wurde. Dann kam für mich das eigentliche Happy End der Geschichte, nach etwas mehr als der Hälfte des Buches, weswegen ich mich gefragt habe, was noch passieren wird, um die Seiten zu füllen und die Spannung aufrechtzuhalten. Die Autorin hat zwar noch einen spannenden Twist miteingebaut, den ich aber nicht unbedingt gebraucht hätte. Wäre das Buch einige Kapitel zuvor beendet geworden, hätte mir nichts gefehlt.

Ich vergebe 3.5 Sterne von fünf, weil mir das Buch nicht vollkommen überzeugen konnte. Ich wurde mit der Geschichte und teilweise auch mit den Figuren nicht ganz warm, was hauptsächlich der Schnelligkeit der Entwicklung geschuldet ist. Trotzdem ist es eine schöne Geschichte, die sich gut Zwischendurch oder eingekuschelt auf dem Sofa lesen lässt.