Rezension

Leider der letzte Teil

Die Senfblütensaga - Hoffnung im Herzen -

Die Senfblütensaga - Hoffnung im Herzen
von Clara Langenbach

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem sie in Metz alles zurücklassen mussten, ist Emma im Jahr 1920 mit der Familie Seidel in Düsseldorf seßhaft geworden. Carl ist noch immer verschollen, aber Emma hütet seine Pläne für die neuartigen Senfmaschinen wie einen Schatz. Von ihren Eltern kann Emma keine Hilfe erwarten. Emmas Mutter hat nur noch Haß für sie und die Familie Seidel im Herzen. Zuerst sieht Emma keinen Sinn mehr darin, ihr Leben ohne Carl weiterzuführen. Doch dann übernimmt sie Verantwortung für die Familie. Sie stellt sich tapfer so manchen Herausforderungen und nach und nach bekommt sie neuen Lebensmut. Schließlich gelingt es Emma ihren größten Konkurrenten in seine Schranken zu weisen. Doch sie bezahlt dafür einen hohen Preis.

Im dritten Teil der "Senfblütensaga" mit dem Titel "Hoffnung im Herzen" läßt Clara Langenbach die Hauptpersonen eine erstaunliche Veränderung durchleben. Die sonst so taffe und selbstbewußte Emma wird total mutlos und steckt voller Selbstzweifel. Die vorher so ganz ohne Selbstbewußtsein scheinenden Louise ist plötzlich wie verwandelt und lebt ohne Rücksicht auf die Regeln der Gesellschaft. Auch bei den männlichen Personen ist die Veränderung deutlich zu spüren. Das ist schon sehr erstaunlich. Mir ist auch aufgefallen, daß die Mütter in dieser Geschichte, bis auf eine Ausnahme, gar nicht gut wegkommen. Alle sind voller Haß auf ihre Kinder. Das tut sogar beim Lesen weh. Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben. Der harte Konkurrenzkampf der Senfdynastien wird dabei gnadenlos geschildert. Aber vor allem wird dem Leser drastisch vor Augen geführt, wie sehr Krieg die Menschen verändern kann.
Schade, daß die Geschichte der Familie Seidel hiermit zu Ende geht. Das ist wie ein Abschied von liebgewonnenen Freunden.