Rezension

Leider eine Enttäuschung

Artikel 5 - Kristen Simmons

Artikel 5
von Kristen Simmons

Artikel 5 - Kristen Simmons

zum Inhalt:
17-jährige Ember lebt in einem zukünftigen Amerika, in dem sehr strenge Gesetzte herrschen. Die Moralstatuten bestimmen das Leben der Bürger, wer gegen sie verstösst wird hart bestraft. Ember, die nur mit ihrer Mutter zusammen lebt, hat bisher versucht möglichst nicht aufzufallen. Doch dann wird ihre Mutter verhaftet. Auch Ember wird festgenommen und in eine Besserungsanstalt für Mädchen gesteckt, denn laut Artikel 5 der Moralstatuten wird nur wer als Kind eines verheirateten Paares auf die Welt kommt als vollwertiger Staatsbürger anerkannt. Gegen dieses Gesetzt hat Embers Mutter verstossen, sie und Embers Vater war nie verheiratet. Doch Ember denkt gar nicht daran in dieser schrecklichen Besserungsanstalt zu bleiben, sie ist entschlossen ihre Mutter zu retten und plant deshalb die Flucht. Doch ihre einzige Chance ist ein junger Soldat Namens Chase, der ihr früher einmal viel bedeutet hat...

meine Meinung:
Die Kurzbeschreibung des Buches hat mich sehr angesprochen, das Buch klang nach einer spannenden Dystopie mit einem interessanten Weltentwurf. Als ich zu lesen angefangen habe, hatte ich zuerst auch einen durchaus positiven Eindruck. Die Handlung ist direkt sehr spannend, es gibt keine grosse Vorgeschichte sondern man wird direkt in die Geschehnisse hineingeworfen. Man erlebt die Verhaftung von Ember und ihrer Mutter und man erfährt dabei ein bisschen etwas über die Welt, in der die Geschichte spielt. Die Informationen fand ich sehr interessant und diese Zukunftsvision teilweise wirklich schockierend.

Auch als Ember in der Anstalt ankommt war ich anfangs wirklich gefesselt von der Geschichte. Doch schon bald zeigte sich ein Problem, welches für mich leider das ganze Buch bestehen blieb. Dieses Problem heisst Ember, ist siebzehn Jahre alt und ziemlich doof. Ember wurde mir mit ihrer Art ständig nur an sich selbst, und vielleicht noch ihre Mutter, zu denken leider schnell unsympathisch. Spätestens als es um ihren Plan von der Besserungsanstalt abzuhauen ging, konnte ich nur noch den Kopf über sie schütteln. Obschon sie weiss, dass schon Personen bei dem Versuch gestorben sind, will sie ohne wirklichen Plan abhauen und nimmt dabei auch noch in Kauf, dass die einzige Person mit der sie sich angefreundet hat in Gefahr gerät. Sie hat keinerlei Ahnung wo sie überhaupt ist, geschweige denn wo ihre Mutter hingebracht wurde.

Doch natürlich hat sie Glück und wird von Chase gerettet. Mit dieser Rettungsaktion riskiert Chase wirklich viel, aber dennoch vertraut Ember ihm kein bisschen. Sie will auch vor ihm abhauen, wieder ohne einen Plan zu haben. Irgendwann habe ich mich wirklich nur noch über Ember genervt, sie war wirklich furchtbar naiv und das obschon sie in so einer gefährlichen Welt aufgewachsen ist. Ausserdem scheint sie wildfremden Menschen einfach vertrauen zu wollen, aber Chase gegenüber ist sie sogar dann noch misstrauisch, nachdem er ihr mehrmals das Leben gerettet hat.

Leider konnte mich auch die Handlung nicht wirklich überzeugen, sie war zwar grösstenteils einigermassen unterhaltsam und spannend. Jedoch zog sich der Mittelteil, hauptsächlich durch Embers doofes Verhalten, in die Länge und das Buch konnte mich nicht mehr wirklich fesseln. Dazu kommt, dass die Geschichte vorhersehbar und besonders das Ende unrealistisch und unlogisch war.

Ich hatte eigentlich das Gefühl, dass die Geschichte durch den interessanten Weltentwurf echt Potenzial gehabt hätte. Leider wurde dieses nicht ausgeschöpft. Die Erklärungen zu dem politischen System dieser Welt waren mir zu wenig, ich hätte gerne etwas mehr darüber erfahren.      
Nun noch kurz zu den, leider nicht sehr zahlreichen, Dingen die mir an Artikel 5 gefallen haben.
Ich mochte Chase, auch wenn ich nicht verstehen konnte, was er an Ember findet. Er war mir sympathisch und er hat sich glücklicherweise auch weitaus intelligenter verhalten als Ember. Ohne Chase hätte Ember wohl keinen Tag überlebt.
Ganz gegen Ende des Buches habe ich auch ein bisschen Hoffnung für Ember geschöpft. Ich mochte, dass sie mutig war und die Sache einmal selbst in die Hand genommen hat ohne alles zu ruinieren.

Auch der Titel des Buches finde ich eigentlich sehr passend, da genauer dieser Artikel 5 für den ganzen Ärger, den Ember hat verantwortlich ist. Auf dem Cover ist das obligatorische Mädchengesicht zu sehen, doch ich mag die düstere Stimmung, welche das Cover vermittelt und welche gut zur Geschichte passt.
 
Fazit:
Ich hätte die Geschichte eigentlich gerne gemocht, da sie so vielversprechend klang. Leider konnte mich die Handlung durch ihre Vorhersehbarkeit nicht wirklich überzeugen. Zudem ist die Protagonistin Ember einfach nur schrecklich unsympathisch, nervig, naiv und doof. Auch wenn mir die Geschichte gegen Ende etwas besser gefallen hat, werde ich den zweiten Teil wohl nicht lesen.

 

Kommentare

buchleserin kommentierte am 09. Dezember 2013 um 16:56

Sehr gute Rezi. Ich habe das Buch bisher nicht gelesen und überlege noch.