Rezension

Leider konnte es nicht halten, was es versprochen hat... Ich war enttäuscht

Der Troja-Code - Turhan Boydak

Der Troja-Code
von Turhan Boydak

Bewertet mit 2 Sternen

Story und Charaktere:

Helena Dreyer weiß, dass ihr Vater vor seiner Ermordung daran gearbeitet hat, ein großes Rätsel der Geschichte zu lösen. In letzter Zeit hat er per Chat immer wieder verschiedene Momente einzelner Epochen mit ihr besprochen, aber nie verraten um was es eigentlich ging.
Nach seiner Ermordung ist Helena deshalb nicht nur voller Trauer, sondern auch voller Fragen bezüglich der Arbeit ihres Vaters. Sie will herausfinden, woran ihr Vater gearbeitet hat und ob womöglich ein Zusammenhang zu seinem Tod besteht. So macht sie sich mit ihrem Freund Tim auf, Antworten auf ihre Fragen zu finden. Dass das nicht unbeobachtet bleibt, müssen sie nur schon zu bald feststellen.

Die schwangere Helena Dreyer und ihr Freund Tim bilden, zusammen mit dem Mörder ihres Vaters, die Hauptcharaktere dieses Buches. Helena hatte ein ganz besonders enges Verhältnis zu ihrem Vater, der seit dem Tod ihrer Mutter alleine war. Wie auch ihr Vater, ein angesehener Wissenschaftler im Bereich Geschichte, befasst sich Helena mit den verschiedenen Epochen der Menschheit. Diese Gemeinsamkeit bildet das Fundament ihrer unerschütterlichen Beziehung zueinander. Mit dem Tod ihres Vaters fällt Helena zunächst in ein Loch. Aufgefangen wird sie von ihrem Lebensgefährten Tim, der sogar mit ihr nach Tastepe reist, zu dem Ort, an dem ihr Vater ein kleines „Ferienhaus“ hatte, das sich auf dem Grundstück seines dort ansässigen besten Freundes befand.
Helenas Geschichte zu erzählen und ihren Charakter zu beschreiben dürfte jedem Leser nach dem Lesen dieses Buches mehr als leicht fallen. Der Autor verwendet nämlich dreiviertel des Buches dazu, die Charaktere auf Schritt und Tritt zu verfolgen, Erinnerungen wiederzugeben und Gefühle zu erläutern.

Der Grundgedanke der Geschichte hat mich magisch angezogen, arbeite ich doch selbst im geschichtlichen Bereich. Deshalb habe ich mich besonders gefreut, als dieses Buch im Dotbooks-Adventskalender auf „Blogg dein Buch“ auftauchte. Halten konnte das Buch dann leider nicht, was es versprochen hatte, was dazu führte, dass ich es immer genervt beiseite gelegt habe.

Was mir besonders gefallen hat:

Wer sich für Geschichte interessiert, findet in diesem Buch einen ganz besonderen Wissensfundus. In Gesprächen und Chatverläufen werden historische Informationen verpackt, die den interessanten Teil des Buches ausmachen.

Was mir nicht so gut gefallen hat:

Durch ausschweifende Kapitel rund um die Charaktere, in denen diese auf Schritt und Tritt verfolgt werden, hat die Geschichte leider kein Vorankommen. Hier wurde eine Idee im Gesamten falsch verpackt. Es liegt zu viel Gewicht auf den Charakteren und der Fülle an historischen Informationen. Darunter leidet die eigentliche Geschichte, die zeitweise völlig im Hintergrund verschwindet. Das fand ich sehr schade, denn, wenn man den Kern der Geschichte betrachtet, hätte das Buch großes Potential gehabt.

Der Schreibstil des Autors hat Höhen und Tiefen. Der Anfang ist wirklich gelungen, der Spannungsbogen baut sich sofort auf. Dann jedoch flachen Schreibstil und Geschichte gleichermaßen ab, vieles wiederholt sich mit anderen Worten. Gerade die Trauer von Helene war sehr ermüdend, gab es doch keinerlei Vorankommen. Hier fing es das erste Mal, dass man das Gefühl hatte, dass der Autor sich im Kreis dreht.

Nicht gerade positiv für den schwachen Schreibstil sind die vielen Fehler im E-Book. Teilweise werden Wörter, aber auch ganze Sätze wiederholt oder es fehlt einfach etwas. Zusammengenommen führten die einzelnen Komponenten dazu, dass ich sehr enttäuscht von diesem Buch war.

Gestaltung:

Auf dem Cover wurde an einer mittlerweile typischen Farbgebung für dieses Genre festgehalten. Rote Schrift auf grau-schwarzem Hintergrund, auf dem Quader mit Buchstaben zu sehen sind. Mich hat das Cover neugierig gemacht und überhaupt dazu geführt den „Klappentext“ zu lesen.

Wertung: 

Da in diesem Buch für mich leider wenig Thriller und dafür viel zu viel Drumrum steckt, ich die geschichtliche Fülle an gut recherchierten Informationen jedoch loben muss, vergebe ich 2 Lila-Lesesterne an den Troja-Code.